Nutzer haben keinen Anreiz, auf neue Modelle zu wechseln

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Fast zehn Jahre lang ist der Smartphone-Markt konstant gewachsen: Seit der Einführung des iPhones im Jahr 2007 konnten jährlich immer mehr neue Geräte abgesetzt werden. Die Steigerung der Verkaufszahlen war dabei nicht im geringen Bereich zu verbuchen, sondern durchaus signifikant: Allein 2015 konnten noch zehn Prozent mehr Smartphones als 2014 verkauft werden, in den Jahren davor war das ähnlich. Damit soll es nun vorbei sein, prognostizieren die Marktforscher von IDC.

Gesättigt

Dafür gibt es mehrere Gründe: In Europa, Nordamerika, Korea und Japan hat fast jeder Nutzer, der ein Smartphone will, ein Gerät erworben. Und: Die neuen Modelle sind meist von einer derart hohen Qualität, dass User keinen Anreiz zum Upgrade haben. Deshalb sollen 2016 nur 1,6 Prozent mehr Smartphones als 2015 verkauft worden sein – und für das Wachstumsplus sind Schwellenländer verantwortlich.

Kein Kaufanreiz

Apple, Samsung und Co dürfte das durchaus Kopfzerbrechen bereiten. Gerade Apple verdient mit dem iPhone den Großteil seiner Einnahmen – und verkaufte in den vergangenen Quartalen erstmals weniger Geräte als zuvor. IDC schätzt, dass beispielsweise Virtual Reality einen neuen Smartphone-Boom auslösen könnte. Andernfalls könnten die Smartphone-Verkäufe sogar sinken. In der weltweiten Statistik führt Android übrigens klar mit 85,3 Prozent Marktanteil, dahinter folgt Apple. Windows Phones sind weiter in der Krise, es werden heuer wohl 75 Prozent weniger Geräte als 2015 verkauft werden; der Marktanteil liegt bei rund 0,5 Prozent. (red, 5.9.2016)