Bild nicht mehr verfügbar.

Anfang Juni bestritt der Kosovo sein erstes Freundschaftsspiel in Frankfurt gegen die Färöer Inseln.

Foto: REUTERS/Kai Pfaffenbach

Bild nicht mehr verfügbar.

Sinan Bytyqi (Mitte) im Dress von Manchester City bei einem Freundschaftsspiel gegen Bayern München im Juli.

Foto: Reuters / Michaela Rehle Livepic

Turku – Wenn der Kosovo am Montag in Finnland gastiert, schreibt das kleine Land in Südosteuropa Fußballgeschichte – denn es absolviert sein erstes WM-Qualifikationsspiel. Stunden vor dem Spiel in Finnland autorisierte die FIFA den Nationenwechsel von mindestens neun Spielern, darunter auch von ÖFB-Nachwuchsspieler Sinan Bytyqi. Auch Salzburg-Legionär Valon Berisha, der bislang 20 Mal für Norwegen aufgelaufen ist, bekam am Nachmittag die Freigabe. Beide stehen laut Kosovarischem Fußballverband zudem im Kader für das Auftaktspiel gegen Finnland.

Neben Bytyqi und Berisha erhielten etwa auch Elbasan Rashani (ehemals Norwegen) oder Albert Bunjaku (vormals Schweiz) die Freigabe. Die meisten Neo-Nationalspieler des Kosovo haben albanische Wurzeln, viele von ihnen spielten bereits für Albanien. Doch neben Norwegen, Schweiz, Österreich, Deutschland und etwa Schweden betrifft der einmalig von der FIFA genehmigte Ländertausch auch Quali-Gegner Finnland.

FIFA: Keine Spiele gegen Serbien

Perparim Hetemaj, der bereits 39 Spiele für die "Suomi" absolviert hat, könnte schon bald für den Kosovo auflaufen. Eine Entscheidung getroffen haben will der Chievo-Legionär, der gegen sein Geburtsland nicht spielen will, noch nicht. "Er kann nach diesem Match für den Kosovo spielen. Ich werde seine Entscheidung respektieren", sagte Hans Backe, Teamchef der Finnen und ehemaliger Salzburg-Trainer.

Bei der WM-Qualifikation wurde der Kosovo aus Sicherheitsgründen der Gruppe I zugeteilt. Laut FIFA soll auch bei künftigen Ausscheidungen für Europa- und Weltmeisterschaften der Kosovo nicht mit Serbien, aber auch nicht mit Bosnien-Herzegowina, wo viele Serben leben, in dieselbe Gruppe kommen. Während bisher etwa 110 Staaten das kleine Balkanland völkerrechtlich anerkannt haben, will Serbien diese Region wieder zurückbekommen.

In Turku sind Montagabend laut Informationen des Kosovarischen Verbandes Flaggen des Kosovo und Finnland erlaubt – albanische hingegen strikt verboten. (APA, red, 5.9.2016)