Die Dash Buttons mögen nützlich sein, Verbraucherschützer haben aber einige Bedenken.

Foto: Amazon

Seit wenigen Tagen sind sie auch in Österreich und Deutschland erhältlich: Amazons "Dash Buttons" sollen es kinderleicht machen, Produkte des täglichen Bedarfs beim Online-Händler nachzubestellen. Ein Druck reicht, und Waschmittel oder Katzenfutter sind schon auf dem Weg. Doch was so manche Konsumenten und natürlich Amazon selbst freut, trifft bei Verbraucherschützern auf deutlich weniger Begeisterung.

Zahlreiche Kritik

Die Verbaucherzentrale des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen übt nun scharfe Kritik an den "Dash Buttons". Die Amazon-Lösung sei gleich aus mehreren Gründen problematisch. So würden etwa damit die realen Kosten des Produkts verschleiert. Da auf dem Knopf keinerlei Preise wiedergeben werden, wissen die Konsumenten nicht, wieviel sie zahlen. Immerhin würde damit auch Preiserhöhungen nirgendwo sichtbar gemacht.

Der zweite Kritikpunkt betrifft die mit den "Dash Buttons" einhergehende Datensammelei. Amazon erhalte so einen tiefen Einblick in die Gewohnheiten seiner Nutzer, sei es über Kaufzyklen oder auch Packungsgrößen und die Loyalität zu einer Marke. Es sei zu befürchten, dass das Unternehmen dies nutzen werde, um den Käufen individuell auf sie zugeschnittene Preise zu legen – also auch mal mehr zu verlangen als weniger markentreue Konsumenten zahlen. Außerdem sei es kritisch zu betrachten, dass es die "Dash Buttons" nur für eine kleine Auswahl an Produkten gebe. Dadurch würden die Kunden an einzelne Marken gebunden – und zahlen für die Bequemlichkeit einen ordentlichen Aufpreis. Dies noch zusätzlich zu der Prime-Mitgliedschaft, die ohnehin schon Voraussetzung für die Nutzung der "Dash Buttons" ist.

Datensammelei

Einige Bedenken löste bei den Verbraucherschützern der Umstand aus, dass die Dash-Nutzer ihr WLAN-Passwort bei Amazon speichern müssen, damit die Buttons auch funktionieren. Und die für den Betrieb notwendige Amazon-Shopping-App fordere unerfreulich viele Berechtigungen ein, darunter den Zugriff auf Kontakte, Kamera, Mikrofon und Standort der Nutzer. (red, 6.9.2016)