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Das Handelsbilanz-Defizit im ersten Halbjahr auf gestiegen.

Foto: EPA/WU HONG

Wien – Die österreichischen Exporte und Importe sind im ersten Halbjahr leicht gestiegen. Die Wareneinfuhren erhöhten sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 1,6 Prozent auf 66,6 Milliarden Euro, die Ausfuhren stiegen um 1,2 Prozent auf 65,5 Milliarden Euro. Österreichs Exporte nach Russland brachen aufgrund der EU-Sanktionen sowie der schwachen russischen Wirtschaftsentwicklung um 14 Prozent ein.

Die österreichischen Ausfuhren nach Russland litten in den vergangenen Jahren unter den Sanktionen, die die EU wegen der Annexion der Krim gegen Russland verhängt hatte und den russischen Gegenmaßnahmen.

Grafik: APA

Das Defizit der österreichischen Handelsbilanz erhöhte sich im ersten Halbjahr insgesamt auf 1,07 Milliarden Euro, nach 0,83 Milliarden Euro im Vorjahreshalbjahr, teilte die Statistik Austria am Mittwoch mit. Die Importe aus EU-Mitgliedsstaaten nach Österreich im Zeitraum Jänner bis Juni stiegen um 2,7 Prozent auf 47,4 Milliarden Euro, die Exporte erhöhen sich um 1,9 Prozent auf 45,7 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte der exportierten Waren gingen in die folgenden sieben EU-Staaten:

  • Deutschland (+2,6 Prozent)
  • Italien (-0,4 Prozent)
  • Frankreich (+4,2 Prozent)
  • Tschechische Republik (+1,9 Prozent)
  • Ungarn (-0,3%)
  • Großbritannien inklusive Nordirland (+1,9 Prozent)
  • Polen (-4,0 Prozent) (vorläufige Zahlen der Statistik Austria)

Der Außenhandel mit Staaten außerhalb der Europäischen Union entwickelte sich im ersten Halbjahr rückläufig. Die Importe gingen um minus 1,3 Prozent auf 19,21 Milliarden Euro und die Exporte um minus 0,4 Prozent auf 19,8 Milliarden Euro zurück. Bei den Exporten waren die

  • USA (Rang 2: -2,9 Prozent)
  • die Schweiz (Rang 4: +0,4 Prozent) und
  • China (Rang 10: +6,2 Prozent) die wichtigsten Handelspartner unter den Drittstaaten.
  • Russland – 2013 noch unter den Top-10 der Exportländer – lag im ersten Halbjahr 2016 an 16. Stelle (-14,2 Prozent auf 0,84 Milliarden Euro).

Die EU-Austrittsverhandlungen Großbritanniens könnten laut Expertenmeinung Auswirkungen auf die Handelsbilanz haben. Das Land war in den vergangenen 20 Jahren immer unter den zehn wichtigsten Exportländern Österreichs zu finden. Im ersten Halbjahr 2016 lag es auf Rang 12 bei den Importen und auf Rang 8 bei den Exporten. Waren im Wert von 1,36 Milliarden Euro wurden im ersten Halbjahr eingeführt, die Ausfuhren erhöhten sich um 1,9 Prozent auf 2,05 Milliarden Euro. Fast 50 Prozent der österreichischen Exporte nach Großbritannien waren "Maschinen und Fahrzeuge" – gefolgt von "Bearbeiteten Waren", "Sonstigen Fertigwaren" und "Chemischen Erzeugnissen".

Im Juni lagen die Importe bei 11,5 Milliarden Euro (+2,1 Prozent gegenüber Juni 2015) und die Ausfuhren von Waren beliefen sich auf 11,66 Milliarden Euro (+0,5 Prozent). Die Handelsbilanz wies damit ein positives Saldo von 0,13 Milliarden Euro auf. (APA, 7.9.2016)