Winterthur – Ein Asteroid zog Mittwochabend um 19.12 Uhr in 38.000 Kilometer Entfernung an der Erde vorbei: Das ist nur ungefähr ein Zehntel der Distanz der Erde zum Mond. Risiko für einen Einschlag auf der Erde bestand dennoch keines.

Schnelle Vermessung

Der Asteroid 2016 RB1 mit einem Durchmesser von rund zehn Metern wurde von einem automatischen US-Teleskop am Montag erspäht, wie die Astronomische Gesellschaft Winterthur mitteilte. Der Schweizer Sternwartenleiter Markus Griesser konnte den Asteroiden in der Nacht auf Mittwoch von der Sternwarte Eschenberg in Winterthur aus beobachten, fotografieren und präzise vermessen.

Die Ergebnisse wurden kurz nach Mitternacht vom "Minor Planet Center" MPC in den USA publiziert und halfen den Experten, die Bahn des Asteroiden genauer zu bestimmen. So konnte auch bestätigt werden, dass keine Gefahr einer Kollision mit der Erde besteht.

Zahlreiche erdnahe Objekte

Derartige Annäherungen erdnaher Objekte sind die Ausnahme, kommen aber öfter vor, als die meisten vermuten würden: Erst vor eineinhalb Wochen war der deutlich größere Asteroid 2016 QA2 ebenfalls innerhalb der Mondbahn an der Erde vorübergezogen. Bis wenige Stunden vor dem Vorbeiflug hatte man von der Existenz dieses Asteroiden nichts gewusst.

Andere sind der Erde in den vergangenen Jahren sogar noch deutlich näher gekommen als diese beiden: 2011 flog der zehn Meter große Asteroid 2011 MD in 12.000 Kilometern vorbei, 2004 stellte der etwas kleinere 2004 FU162 den bisherigen Rekord mit 6.500 Kilometern Abstand auf: Zumindest soweit bekannt – die Identifizierung kleinerer erdnaher Objekte ist noch eine recht junge Disziplin. (APA, red, 7. 9. 2016)