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Edinson Cavani im Fokus: Der PSG-Stürmer traf im Estadio Centenario zweimal für die uruguayanische Celeste.

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Nicolas Otamendi rettete mit einem späten Treffer Argentinien das Remis in Venezuela.

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Wien – Nach acht Runden ist in der südamerikanischen WM-Qualifikation die Hierarchie wieder halbwegs zurechtgerückt. Brasilien und Argentinien haben sich in der Doppelrunde im September unter die ersten drei gespielt. Spitzenreiter ist Uruguay. Die besten vier Teams sind fix bei der Endrunde in Russland dabei, der Fünfte tritt im Playoff gegen den Ozeanien-Sieger an.

Für Brasilien erzielte Neymar in der Nacht auf Mittwoch den Treffer zum 2:1-Heimsieg gegen das nun viertplatzierte Kolumbien. In Manaus brachte Abwehrchef Joao Miranda von Inter Mailand die Gastgeber nach Zuspiel des Barcelona-Stürmers bereits in der 2. Minute in Führung. Der zwischenzeitliche Ausgleich fiel durch ein Eigentor von Marquinhos, der wie Neymar zum Olympia-Siegerteam der Brasilianer gehört hatte.

Danach schlug Neymar zum insgesamt 48. Mal im Nationalteam zu und liegt nun in der ewigen Schützenliste der Seleção ex aequo mit Zico auf Rang vier. Vor ihm sind noch Romario (55), Ronaldo (62) und Pele (77) zu finden.

Damit ist die Welt für die Brasilianer wieder einigermaßen im Lot. Wenige Wochen nach dem Olympiasieg holten die Brasilianer in den beiden WM-Qualifikationsspielen gegen Ecuador (3:0) und Kolumbien das Punktemaximum und rückten auf Platz zwei vor. Nach den enttäuschenden Unentschieden vom März gegen Paraguay und Uruguay war man zwischenzeitlich an die sechste Stelle abgerutscht.

Doch Tite, der neue Teamchef, lässt sich von seinem Traumeinstand nicht blenden. Der 55-Jährige mahnt vor den Duellen im Oktober gegen Bolivien und Venezuela: "Neymar tritt nur in Erscheinung, wenn ihm das Ensemble den Pass für das letzte Drittel des Feldes gibt."

Argentinien vor Blamage

Verbessert hat sich auch Argentinien, obwohl der WM-Finalist von 2014 in Abwesenheit des angeschlagenen Lionel Messi beim abgeschlagenen Tabellenletzten Venezuela nicht über ein 2:2 hinauskam. Das Resultat war letztlich sogar noch das Beste am Auftritt der Argentinier. Unter dem neuen Trainer Edgardo Bauza geriet der zweifache Weltmeister zunächst 0:2 in Rückstand, ehe Nicolas Pratto (58.) und Lucas Otamendi (83.) zumindest eine Blamage verhinderten.

Juanpi (35.) und Josef Martinez (53.) hatten die Gastgeber überraschend in Führung gebracht, die bei den letzten Eliminatorias zur WM in Brasilien den historisch ersten Sieg gegen Argentinien gelandet hatten. "Möge Messi sich nicht erkälten", flehte die Tageszeitung Olé deshalb angesichts der noch anstehenden Aufgaben.

Uruguay kam in Montevideo bei Kälte, Wind und Regenzu einem ungefährdeten 4:0-Sieg gegen Paraguay. Zweimal Edinson Cavani, Luis Suarez per Elfmeter und Cristian Rodriguez schossen den Sieg heraus. Suarez, der außerdem zwei Assists lieferte, hält nun bei 18 Toren in Qualifikationspartien. Nur der Argentinier Hernan Crespo (19) hat noch mehr auf dem Konto.

In Bedrängnis geraten sind hingegen die Chilenen. Der regierende Südamerika-Champion musste sich im Heimspiel gegen das bereits abgeschlagene Bolivien nur zu einem 0:0. Das Team um Arturo Vidal liegt damit nur auf Platz sieben. "Die zwei Titel gehören der Vergangenheit an", gestand Kapitän Alexis Sanchez, Hauptdarsteller beim Copa-America-Erfolg 2015 im eigenen Land und der Wiederholung des Titels vor wenigen Wochen in den USA. Zur Verzweiflung besteht allerdings kein Grund: der Rückstand auf den vierten Rang beträgt nur zwei Punkte. Bolivien wiederum baute seine Serie siegloser Auswärtsmatches in der WM-Qualifikation auf beeindruckende 50 aus. (red, APA 7.9.2016)

WM-Qualifikation Conmebol, 8. Runde

Uruguay – Paraguay 4:0 (3:0)
Tore: Cavani (18., 54.), Rodriguez (42.), Suarez (45./Elfmeter)

Chile – Bolivien 0:0

Venezuela – Argentinien 2:2 (1:0)
Tore: Juanpi (35.), Martinez (53.) bzw. Pratto (58.), Otamendi (83.)

Brasilien – Kolumbien 2:1 (1:1)
Tore: Miranda (2.), Neymar (74.) bzw. Marquinhos (36./Eigentor)

Peru – Ecuador 2:1 (1:1)
Tore: Cueva (19./Elfmeter), Tapia (78.) bzw. Achillier (31.). Rote Karte: Arroyo (Ecuador)

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