Malaria wird von Stechmücken übertragen und von Einzellern der Gattung Plasmodium ausgelöst. Nun haben US-Forscher mehrere Enzyme identifiziert, die sich als wirksam gegen die Malaria-Erreger erwiesen haben.

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Cambridge – Mit über einer halben Million Opfer pro Jahr zählt Malaria zu den tödlichsten Tropenkrankheiten überhaupt. Eine Impfung gegen die von Einzellern der Gattung Plasmodium verursachten und von Stechmücken übertragenen Seuche existiert nach wie vor nicht. Etablierte prophylaktische Mittel und Therapien zeigen teilweise schwerwiegende Nebenwirkungen. Nun allerdings haben US-Wissenschafter im Tierversuch eine ganze Reihe von Substanzen identifiziert, die Hoffnung auf ein echtes Heilmittel gegen die Malaria machen.

Die meisten Therapien, die derzeit in Verwendung sind, haben nur einen bestimmten Entwicklungsabschnitt im mehrphasigen Lebenszyklus des Plasmodiums im Visier. Hinzu kommt, dass einige Erregerstämme gegen die unterschiedlichen Therapiesubstanzen mittlerweile immun geworden sind.

Eine kleine Dosis reichte

Stuart Schreiber und seine Kollegen vom Broad Institute of Harvard und dem MIT in Cambridge (USA) sind bei der Untersuchung von insgesamt 100.000 Molekülen auf mehrere Substanzen gestoßen, die nicht von diesen Einschränkungen bisheriger Therapien betroffen sind. Die komplexen Enzyme, einmalig in geringer Dosis verabreicht, eliminierten im Experiment alle nachweisbaren Plasmodien aus den Körpern der Versuchstiere. Selbst nach einem Zeitraum von 30 Tagen kam es zu keiner Wiederkehr der Erreger.

Wie die Fortscher im Fachjournal "Nature" berichten, wirkten die Substanzen nicht nur gegen einzelne, sondern gegen alle Zwischenstationen des Entwicklungszyklus von Plasmodien. Darüber hinaus sei es nach Ansicht der Forscher unwahrscheinlich, dass die Erreger Resistenzen gegen diese Enzyme entwickeln würden. (tberg, 8.9.2016)