Medien liefert, er Facebook-Algorithmus sucht aus: Viele User fürchten, wichtige Infos zu versäumen.

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Salzburg/Wien – Angesichts zunehmend personalisierter Nachrichtenangebote im Internet fürchten vor allem junge Österreicherinnen und Österreicher, wichtige Informationen zu verpassen. Das geht aus dem Detailbericht für Österreich des Reuters Institute Digital News Report 2016 hervor, den die Uni Salzburg veröffentlicht hat.

Von den 2000 online befragten Personen zeigen sich 43,3 Prozent besorgt, "dass ich aufgrund personalisierter Nachrichten eventuell wichtige Informationen verpasse" – wenn also etwa auf Facebook Nachrichten automatisch aufgrund des eigenen Nutzungsverhaltens ausgewählt werden.

Wenig Skepsis gegenüber Algorithmen

Auffallend ist dabei, dass die Sorge um die entgangenen Informationen größer wird, je jünger die Befragten sind: Gleich 56 Prozent der 18-24-Jährigen stimmen der Aussage im Fragebogen "völlig" oder "eher" zu – bei den über 55-Jährigen sind es nur noch 36,8 Prozent.

An der grundsätzlichen Einstellung zur automatischen Nachrichtenauswahl ändert das aber meist wenig. Fragt man die Medienkonsumenten, ob die "inhaltliche Selektion auf Basis meines früheren Nutzungsverhaltens" gut finden, stimmen dem noch 37,1 Prozent zu – bei den 18-24-Jährigen 41,6 Prozent. Etwa gleich viele finden die Nachrichtenauswahl durch Journalisten auch gut, die Jüngeren bleiben hier aber skeptisch.

Wie berichtet haben soziale Medien in der Nachrichtenverbreitung massiv an Bedeutung gewonnen. Traditionelle Medien wie Fernsehen und Print werden aber – vor allem in Österreich – weiterhin stark genutzt. (red, 8.9.2016)