Anna Stöhr sagt, sie wäre bereits mit einem Einzug ins Finale zufrieden.

Foto: APA/EXPA/JAKOB GRUBER

Jakob Schubert findet, er hat gute Chancen auf Edelmetall.

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Innsbruck – Österreichs Kletterer fahren mit unterschiedlichen Erwartungen zur Weltmeisterschaft nach Paris, die am kommenden Mittwoch mit den Qualifikationen startet. Magdalena Röck visiert etwa einen Stockerlplatz an, während Anna Stöhr bereits mit einem Finaleinzug zufrieden wäre. "Ich fühle mich sehr fit. Es war die richtige Entscheidung, München auszulassen", erklärte die 28-jährige Stöhr, die bereits 2007 und 2011 Weltmeisterin im Bouldern geworden ist. Allerdings sei der Gewinn ihrer beiden Goldmedaillen schon "eine Zeit lang her".

Schubert: "Ganz oben" stehen

Röck, die zuletzt beim Kletter-Weltcup in Imst im Vorstieg ihren zweiten Weltcupsieg feiern konnte, will sich in Paris Edelmetall umhängen: "Bei einer Weltmeisterschaft geht es um Medaillen. Es wäre schon cool, eine Medaille zu gewinnen", sagte die 22-Jährige bei der gestrigen Präsentation des WM-Kaders. Bei den Damen im Vorstieg gebe es sechs potenzielle Anwärterinnen auf Edelmetall – eine davon sei sie selbst.

Jakob Schubert rechnet sich sogar gute Chancen aus, "ganz oben" zu stehen. Das Feld bei den Herren im Vorstieg sei ziemlich ausgeglichen. "Ich werde versuchen, bis zum Finale mit wenig Risiko zu klettern", so der Tiroler. Seine letzten beiden Bewerbe seien sehr gut verlaufen, auch bei der WM habe er gute Chancen, fügte er hinzu.

Gute Vorbereitung

Heiko Wilhelm, Sportdirektor des Österreichischen Kletterverbandes (KVÖ), gab sich hinsichtlich der Medaillenerwartungen bedeckt: "Mein persönlicher Wunsch ist es, dass der Kader seine Leistungen im Training auch im Wettkampf umsetzen kann." Die Athleten seien jedenfalls gut auf die WM vorbereitet, sagte Nationaltrainer Martin Hammerer. Man habe in den letzten Wochen versucht, sich auf die Bedingungen in Paris einzustellen. Um sich an die Griffe in Paris zu gewöhnen, habe der Boulder-Kader in den vergangenen Wochen viel in der neuen Kletterhalle in Telfs trainiert, da dort die Griffe jenen in Paris ähneln.

Allerdings wird der KVÖ keine Paraclimber zur WM schicken. "Wir haben erst im letzten Jahr damit angefangen ein Team aufzubauen", sagte Wilhelm. Es funktioniere gut, man habe aber noch einen langen und harten Weg vor sich. "Wir sind aber zuversichtlich, dass wir bei der Heim-WM in Innsbruck 2018 mit einem Team starten können", fügte der Sportdirektor hinzu.

Anfang August hat das Internationale Olympische Komitee verkündet, Klettern in das Programm der Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio aufzunehmen. (APA, red, 8.9.2016)

Der Kader im Detail:

Vorstieg Damen: Magdalena Röck, Jessica Pilz, Katharina Posch, Christine Schranz, Hannah Schubert

Boulder Damen: Johanna Färber, Katharina Saurwein, Berit Schwaiger, Karoline Sinnhuber, Anna Stöhr

Vorstieg Herren: Georg Parma, Max Rudigier, Jakob Schubert

Boulder Herren: Alfons Dornauer, Jan-Luca Posch

Speed Damen: Nina Lach