Moskau – Der russische Präsident Wladimir Putin hat den umstrittenen Kinderrechtsbeauftragten Pawel Astachow entlassen. Nachdem Astachow nach Bootsunglücken mit 15 toten Jugendlichen einen der Überlebenden gefragt hatte: "Wie war das Schwimmen?", war er verstärkt in die Kritik geraten. Rund 160.000 Menschen unterschrieben eine Petition, in der sein Rücktritt gefordert wurde.

Die Teilnehmer eines Ferienlagers im Nordwesten Russlands waren im Juni auf dem See Sjamosero von einem Unwetter überrascht worden. Sie waren mit zwei Booten und einem Floß auf dem See in Karelien unterwegs und hatten keine Schwimmwesten getragen.

Astachow war ein starker Unterstützer des 2013 verhängten Gesetzes zum Stopp von Adoptionen russischer Kinder durch US-Bürger. Er war seit 2009 Kinderrechtsbeauftragter des Kreml. Mehrfach war Astachow mit deplatzierten Sprüchen aufgefallen. So hatte er im vergangenen Jahr Ehen zwischen Männern mittleren Alters und Teenagern verteidigt – schließlich "verschrumpeln Frauen schon ab 27 und sehen für uns aus wie 50". (APA, 9.9.2016)