Kiew – Neue Gefechte in der Ostukraine gefährden die seit Anfang September geltende Waffenruhe zwischen den Regierungstruppen und den prorussischen Separatisten. Erstmals seit Inkrafttreten der Feuerpause sei am Donnerstag ein ukrainischer Soldat bei einem Angriff der Rebellen getötet worden, sagte Militärsprecher Andrej Lyssenko am Freitag in Kiew.

Zwei weitere Soldaten seien bei dem Gefecht in der von Regierungstruppen kontrollierten Stadt Marjinka verletzt worden.

Nach Angaben des Armeesprechers griffen die Separatisten außerdem die Umgebung der Hafenstadt Mariupol mit schweren Waffen an. Seit Beginn der Waffenruhe zum Auftakt des Schuljahres am 1. September waren bereits zwei ukrainische Soldaten durch Minen getötet worden. Nach Angaben der Rebellen wurde außerdem einer ihrer Kämpfer bei einem Bombardement der ukrainischen Armee getötet.

In der Vergangenheit waren bereits mehrfach Feuerpausen vereinbart worden, um einer Lösung des Konflikts in der Ostukraine näherzukommen. Immer wieder wurden die Zusagen aber gebrochen. In dem seit über zwei Jahren andauernden Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten wurden fast 9.600 Menschen getötet. (APA, 9.9.2016)