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Geld scheffeln ist nicht verboten.

Foto: Reuters/Recine

Manchester – Manchester United hat als erster Klub der Premier League die Marke von einer halben Milliarde Pfund Umsatz übertroffen. 515,3 Millionen Pfund (609 Millionen Euro) stehen für das Ende Juni zu Ende gegangene Finanzjahr 2015/16 zu Buche – der zweithöchste je für einen Fußballverein notierte Wert hinter Barcelona (671 Millionen Euro). Der Gewinn fiel mit knapp 69 Millionen Pfund (82 Millionen Euro) ebenfalls so üppig aus wie noch nie aus.

"Unsere starken wirtschaftlichen Ergebnisse haben uns ermöglicht, in unser Team, den Trainerstab und die Infrastruktur zu investieren", sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Ed Woodward. "Wir greifen an und wollen in den kommenden Jahren Titel gewinnen." Das Rekordergebnis soll 2017 auf 540 Millionen steigen, auch ohne Einnahmen aus der Champions League. Diese werden vom neuen Fernsehvertrag kompensiert, der den Vereinen der Premier League deutlich mehr Einnahmen beschert.

United, das 2014 einen Zehnjahresvertrag mit Adidas abgeschlossen hat, der 883 Millionen Euro in die Klubkassen spülen wird – die höchste je im Sport erzielte Summe –, hat trotzdem Schulden von 307 Millionen Euro. Dem steht aber ein im Vorjahresvergleich um 36,3 Prozent gestiegener Vorsteuergewinn von 316 Millionen gegenüber.

Personaloffensive um 185 Millionen Euro

United, das sich nicht für die Champions League qualifizieren konnte, gab im Sommer rund 185 Millionen Euro für Transfers aus, allein für Paul Pogba überwies man 105 Millionen an Juventus Turin. Auch Zlatan Ibrahimovic und Trainer Jose Mourinho ließen sich mit üppigen Gagen von einem Engagement überzeugen. Die Gehaltssume bei United erreicht damit laut den Zahlen für das letzte Jahresviertel 273,34 Millionen Euro.

Großzügig war der Klub auch zu seinen scheidenden Mitarbeitern. Ex-Coach Louis van Gaal und sein Trainerteam bekamen eine Abfindung von fast zehn Millionen Euro. Und auch der nicht mehr wirklich gebrauchte Bastian Schweinsteiger taucht in der Bilanz auf – als Abschreibung. Der Wertverlust des deutschen Weltmeisters beträgt demnach rund acht Millionen Euro. Grund ist, dass er nicht mehr als Teil der ersten Mannschaft gesehen werden kann. Erst im Sommer 2015 verpflichtet, wurde Schweinsteiger von Mourinho nicht für seinen Europa-League-Kader gemeldet. (Reuters, red, 12.9.2016)

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Manchester United financial report