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Der Grönländische Eisschild verlor zwischen 2003 und 2010 doppelt soviel Masse wie im ganzen 20. Jahrhundert.

Foto: AP / Ian Joughin

Nuuk – Die Durchschnittstemperaturen in Grönland haben in diesem Sommer nach einem außerordentlich frühen Einsetzen der Eisschmelze neue Rekordwerte erreicht. Wie das dänische Meteorologische Institut (DMI) am Dienstag mitteilte, lag die Durchschnittstemperatur in Tasiilaq an der Südostküste bei 8,2 Grad Celsius.

Dieser Wert ist der höchste seit dem Beginn der Messungen 1895 und liegt 2,3 Grad Celsius über dem Schnitt der Jahre 1981 bis 2010. "Diese Werte liefern uns neue und belastbare Beweise dafür, dass der Temperaturanstieg in der Arktis weitergeht", sagte der DMI-Klimaforscher John Cappelen. Das DMI hatte schon im Frühjahr auf außerordentlich hohe Temperaturen in Grönland hingewiesen und dabei angemerkt, die Änderungen seien so erheblich, dass "wir überprüfen mussten, ob unserer Modelle noch stimmten".

Der Grönländische Eisschild verlor zwischen 2003 und 2010 doppelt soviel Masse wie im ganzen 20. Jahrhundert. Wegen seiner riesigen Ausmaße gehört er zu den Hauptfaktoren, die für den Anstieg der Meeresspiegel um 25 Millimeter zwischen 1990 und 2010 verantwortlich sind, wie eine im Dezember im Wissenschaftsmagazin "Nature" veröffentlichte Studie zeigte. (APA, 14.9.2016)