Die Himmelskarte zeigt die Verteilung der Sternendichte in der Milchstraße und ihrer Nachbargalaxien (die beiden hellen Flecke unten rechts sind die Magellanschen Wolken).

Foto: ESA/Gaia/DPAC

Madrid – Der europäische Astronomiesatellit "Gaia" hat die bisher umfangreichste Karte des Sternenhimmels erstellt: Die Europäische Raumfahrtagentur ESA veröffentlichte am Mittwoch im spanischen Villanueva de la Canada bei Madrid die ersten "Gaia"-Daten, die Positionen und Helligkeiten von 1,14 Milliarden Sternen enthalten.

"'Gaia' ist an der Spitze der Astrometrie und kartiert den Himmel mit einer bisher unerreichten Präzision", schwärmte ESA-Wissenschaftsdirektor Alvaro Gimenez. Zusätzlich zu der Karte von einer Milliarde Sternen hat der Satellit zufolge einen 3D-Film von der Bewegung der zwei Millionen hellsten Sterne in unserer kosmischen Umgebung erstellt. Darüber hinaus hat "Gaia" mehr als 3.000 variable Sterne vermessen und Tausende Objekte außerhalb der Milchstraße kartiert. Forscher erhoffen sich von den Daten nicht nur neue Einblicke in die Geschichte der Milchstraße, sie rechnen auch mit der Entdeckung Tausender neuer Planeten.

Der am 19. Dezember 2013 gestartete Satellit hat das Ziel, während seiner fünfjährigen Mission die detaillierteste 3D-Karte unserer Milchstraße zu erstellen. Seine Digitalkamera hat eine Milliarde Pixel und könnte noch eine Cent-Münze auf dem Mond erkennen. Die Daten der gesamten Mission werden nach ESA-Angaben selbst in komprimiertem Zustand mehr als 1,5 Millionen CD-Roms füllen. (APA, 14. 9. 2016)