Belgrad – Der EU-Beitrittskandidat Serbien will Grenzzäune zu Mazedonien und Bulgarien errichten, um Menschen von seinem Territorium fernzuhalten. Es sei Zeit für "drastischere Maßnahmen", sagte Arbeitsminister Aleksandar Vulin am Mittwoch in Belgrad. Die Regierung werde sich in den kommenden Tagen mit diesem Thema befassen.

Bisher hatte Serbien seine Grenzen zu den beiden südlichen Nachbarländern mit gemeinsamen Patrouillen von Polizei und Militär gesichert. Im Vorjahr waren mehr als eine Million Menschen auf der Flucht über die sogenannte Balkanroute vor allem nach Deutschland und Österreich gekommen. Durch Grenzzäune in Ungarn, Mazedonien, Bulgarien und Slowenien ist dieser Transitweg eigentlich geschlossen. Doch schaffen es Tausende oft mit Hilfe von Schleppern über die grüne Grenze von Griechenland nach Norden. In Serbien halten sich nach Schätzungen etwa 5.000 Flüchtlinge auf. (APA, 14.9.2016)