Die geplante Girokonto-App mehrerer deutscher Sparkassen stößt beim deutschen Bundeskartellamt auf Wohlwollen. Es gebe "keine wettbewerblichen Bedenken gegen das Vorhaben", erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt am Mittwoch. Vielmehr könne der Wettbewerb auf dem Markt für Girokonten durch das neue Angebot "eher belebt" werden.

Die App "Yomo" – kurz für "Your Money" – wird zunächst von mehreren regionalen Sparkassen entwickelt. Andere Institute sollen sich aber anschließen können. Die Anwendung soll die Abwicklung von Bankgeschäften per Smartphone ermöglichen. Sie soll viele Funktionen der bisherigen Sparkassen-App übernehmen und insbesondere junge Leute ansprechen.

Unabhängig vom Wohnort

Die App soll unabhängig vom Wohnort des jeweiligen Nutzers und der dort ansässigen Sparkasse sein. Der Kunde kann auswählen, bei welcher der teilnehmenden Sparkassen er sein Konto führen kann. Dieses soll kostenlos sein.

Dass sich die Sparkassen auf dieses gebührenfreie Angebot verständigt haben, könnte eine "wettbewerbsbeschränkende Vereinbarung" darstellen, erläuterte das Bundeskartellamt. In diesem Fall erscheine aber das gemeinsame Vorgehen "gerechtfertigt, da so insbesondere auch kleinere Institute die Möglichkeit haben, über die App Neukunden zu gewinnen". Außerdem sei es wohl "in dem derzeitigen Marktumfeld unumgänglich, die Basisversion eines App-Kontos kostenfrei anzubieten". (APA, 14.9. 2016)