Wien – Bei Mäusen und Menschen ist ein Drittel aller Gene absolut lebenswichtig. Ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung hat bei Mäusen 1.751 Gene einzeln ausgeschaltet und beobachtet, was dann in ihrer Entwicklung passiert. Dabei entdeckten die Wissenschafter auch neue Kandidaten für Erbkrankheitsgene bei Menschen. Die Studie erschien im Fachmagazin "Nature".

Die Forscher, darunter Wolfgang Weninger vom Zentrum für Anatomie und Zellbiologie der Medizinischen Universität Wien, haben unter den 1.751 Genen 399 gefunden, bei denen kein Mäusejunges das Abstillalter erreichte, wenn sie fehlten. 126 davon haben Pendants in Menschen, die mit Erbkrankheiten in Verbindung gebracht werden. Bei weiteren 194 Genen war die Überlebensrate der neugeborenen Mäuse äußerst gering, darunter sind 57 bekannte Krankheitsgene beim Menschen.

Unter den bei Mäusen überlebensnotwendigen Gene fanden sie auch 22, die noch nicht mit menschlichen Erbkrankheiten assoziiert werden, deren Eigenschaften sie aber dafür prädestinieren würden, so die Forscher. Möglicherweise spielen sie eine Rolle bei Krankheiten, deren Ursachen noch unbekannt sind, meinen sie. (APA, 15. 9. 2016)