Mit gleich sechs neuen Spielkonsolen der großen Hersteller werden Konsumenten bis Ende 2017 konfrontiert – vom Einsteigersystem über die Hybridkonsole bis zum Rechenmonster.

PlayStation

Sony stellt sein Konsolengeschäft künftig auf zwei Säulen. Die bereits erhältliche neue PS4 (im Bild links) ersetzt das 2013 erschienene Original und zeichnet sich durch eine schlankere Bauweise, deutlich geringeren Stromverbrauch, eine leisere Kühlung und je nach Festplattenkonfiguration durch niedrigere Preise ab 299 Euro aus. Der beigelegte Controller wurde minimal überarbeitet und lässt jetzt durch die Oberseite des Touchpads die LED-Anzeige schimmern, damit man Informationen etwa zur virtuellen Lebensenergie auf einen Blick erkennt.

Spannender ist die PS4 Pro (im Bild rechts), die am 10. November erscheint und für 100 Euro Aufpreis mehr als das Doppelte an Rechenleistung bietet. Sie unterstützt dieselben Spiele wie das Standardmodell, kann diese jedoch mit schönerer Grafik, höherer Auflösung oder höherer Bildrate ausgeben. Angesprochen sind Grafikliebhaber und Besitzer neuer Fernseher, die Auflösungen bis 4K darstellen und Hochkontrastbilder (HDR) anzeigen können. Damit erstrahlen Games in einem weit größeren Farbenspektrum. Zumindest HDR-Unterstützung erhalten per Update auch alle normalen PS4s.

Ihr Augenmerk sollten PS4-Pro-Interessenten auf das kommende Virtual-Reality-System Playstation VR richten. Hier sind ebenfalls starke Verbesserungen bei VR-Games zu erwarten.

Bild: Sony

Xbox

Microsoft legt seine Strategie ganz ähnlich wie Sony an. Seit August ist die Xbox One S (im Bild) auf dem Markt, die mit schlankerem Design, griffigerem Controller, einem Ultra-HD-Laufwerk und Preisen ab 299 Euro die etwas klobige Xbox One ablöst. Spannendste Neuerung sind das UHD-Laufwerk und eine neue HDMI-Schnittstelle, um Videoinhalte mit 4K-Auflösung ausgeben zu können. Damit glaubt Microsoft im Gegensatz zur japanischen Konkurrenz daran, dass physische 4K-Datenträger in der Generation Netflix eine Rolle spielen werden. Wie die PS4 unterstützt die Xbox One S zudem HDR – sowohl für Filme als auch für Spiele -, einen passenden Fernseher vorausgesetzt.

Einen Leistungsschub für Xbox-One-Games wird es erst Ende 2017 geben. Eine neue Konsole mit dem Codenamen "Project Scorpio" soll dann – mit nochmals mehr Power als bei der PS4 Pro – Spiele mit 4K-Auflösung darstellen können. Zudem will Microsoft dann endlich auf den Virtual-Reality-Zug aufspringen. Nach passenden Systempartnern sucht man derzeit. Die Facebook-Tochter Oculus und deren VR-Brille Rift bieten sich an.

Abseits dieser VR-Inhalte soll die Scorpio dieselben Games wie die Xbox One bzw. S unterstützen. Was die geballte Rechenleistung kosten wird und wann die neue Konsole tatsächlich erscheint, ist allerdings noch offen.

Bild: Microsoft

Nintendo

Nintendo wiederum geht eigene Wege. Den Anfang macht am 11. November die winzige Neuauflage des 1983 erschienenen NES. Der Nintendo Classic Mini (im Bild) bringt um rund 70 Euro 30 vorinstallierte Retro-Games von Super Mario Bros. über Donkey Kong bis The Legend of Zelda. Per HDMI-Schnittstelle können aktuelle Fernseher angeschlossen werden. Der mitgelieferte Controller wird retrogerecht per Kabel mit dem System verbunden. Eine Internetverbindung und externe Speichermedien kommen erst gar nicht ins Haus. Die 30 mitgelieferten Games von gestern müssen zumindest für eine weihnachtliche Reise zurück in die Kindheit reichen.

Im März 2017 werden hingegen alle Augen auf die nächste Konsolengeneration Nintendo NX gerichtet sein. Offiziell bekannt ist kaum etwas, Unternehmenskreise lassen jedoch seit Monaten ein Geheimnis nach dem anderen durchsickern. Darf man den Insidern Glauben schenken, arbeitet der Konzern an einem Hybridsystem: einer Handheld-Konsole, die sich per Docking-Station an einen Fernseher anschließen lässt. So soll man seine Konsolenabenteuer sowohl auf dem großen Bildschirm als auch unterwegs zocken können. Eine logische Entwicklung der Wii U, die es Nintendo zudem künftig erspart, Spiele für zwei getrennte Geräteklassen produzieren zu müssen. (Zsolt Wilhelm, 9.2016)

Zum Thema

Die absehbare, neue Ära der Spielkonsolen

Bild: Nintendo