Wien – Eine Volksbefragung über das Freihandelsabkommen zwischen Kanada und der EU (Ceta) dürfte eindeutig ausgehen, zeigt eine Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE). Drei von vier Befragten waren dagegen, die Hälfte sieht sich grundsätzlich "eher als Gegner" des Freihandels. 500 Personen wurden von SWS im Auftrag der ÖGfE Anfang September telefonisch befragt.

"Unter den Österreicherinnen und Österreichern trifft die geplante Vereinbarung jedenfalls auf wenig Gegenliebe", kommentiert ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt die Ergebnisse. Die Ablehnung geht einher damit, dass sich auch gut dreiviertel der Österreicher über Ceta schlecht informiert fühlen. Dabei ist die Hälfte der Befragten an dem Thema "sehr interessiert.

Negativ besetzt

"Durch die stark polarisierte Debatte und unzureichende Information über den konkreten Mehrwert von Ceta ist mittlerweile auch der Begriff des Freihandels an sich negativ besetzt", stellt Schmidt fest. Dabei liege freier Handel "im ureigensten österreichischen Interesse", da Österreich als kleine offene Volkswirtschaft vom Export abhänge. Aus Schmidts Sicht spiegelt die Ablehnung von Ceta den derzeitigen Vertrauensverlust in die Politik insgesamt wider.

Im Detail: 73 Prozent der befragten Österreicher lehnen Ceta ab, 11 Prozent stehen ihm positiv gegenüber, 16 Prozent können oder wollen zu dieser Frage nicht Stellung beziehen. 78 Prozent der Befragten fühlen sich "eher schlecht" über die Inhalte von Ceta informiert, 17 Prozent "eher gut" (5 Prozent "weiß nicht/Keine Angabe). Zugleich zeigen sich 51 Prozent "stark interessiert", fast ebenso viele (45 Prozent) sind eher "weniger interessiert" (4 Prozent "weiß nicht/Keine Angabe). 51 Prozent bezeichnen sich "eher als Gegner", 31 Prozent "eher als Befürworter". 20 Prozent beantworten diese Frage mit "weiß nicht" oder gab keine Angabe. (APA, 16.9.2016)