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Julia Louis-Dreyfus ist beste Hauptdarstellerin im Bereich Comedyserie, "Veep" erlangte auch den Titel "beste Comedyserie".

Foto: reuters/anzuoni

Los Angeles – Die Fantasyserie "Game of Thrones" und die Politsatire "Veep" sind bei den Emmy-Awards in Los Angeles wie im Vorjahr als beste Serien des Jahres ausgezeichnet worden. "Game of Thrones" gewann am Sonntagabend (Ortszeit) als beste Dramaserie, "Veep" siegte als beste Comedyserie. Die Fantasyserie "Game of Thrones" gewann den Hauptpreis als bestes Drama und kommt nun insgesamt zwölf Auszeichnungen. Es war die 68. Verleihung des wichtigsten Fernsehpreises der Welt.

Beste Hauptdarstellerin

"Veep" konnte auch beim Bewerb rund um die beste Hauptdarstellerin in einer Comedyserie den ersten Platz abräumen: Julia Louis-Dreyfus spielt in der Serie die überforderte Präsidentin Selena Meyer. Für seine Rolle als transsexueller Familienvater auf dem Weg zur Frau in "Transparent" gewann erneut Jeffrey Tambor den Preis als bester männlicher Part in einer Comedy.

Damit wurden bei der 68. Ausgabe des wichtigsten Fernsehpreises der Welt in diesen vier Kategorien die gleichen Preisträger wie auch schon 2015 ausgezeichnet. Die Emmys für Serien zur Hauptsendezeit werden von rund 20.000 Mitgliedern der Academy of Television Arts & Sciences vergeben.

Für frischen Wind sorgten diese Juroren in den Darstellerkategorien für Dramaserien: Bei den Männern gewann Rami Malek für seine Rolle als Hacker Elliot Aldersson in der beim Streamingdienst von Amazon laufenden Thrillerserie "Mr. Robot". Tatiana Maslany siegte für ihre Mehrfachrolle im Klon-Thriller "Orphan Black", in Deutschland bei ZDF neo.

Wahlkampf ist Thema

Viele Sieger nahmen bei ihren Dankesreden im Microsoft-Theater Bezug auf den Wahlkampf in den Vereinigten Staaten. "Unsere Serie hat als Politsatire begonnen und sich in eine Dokumentation verwandelt", sagte Louis-Dreyfus über den republikanischen Kandidaten Donald Trump. "Wenn es das Fernsehen nicht gäbe, wäre Donald Trump überhaupt nicht nominiert", hatte zuvor auch schon Moderator Jimmy Kimmel mit Blick auf Trumps Aufstieg durch die Reality-Show "The Apprentice" gewitzelt. In einem Einspielfilm war der Trump unterlegene Republikaner Jeb Bush zu sehen. Er sagte darin zu Kimmel: "Du bist nominiert? Ich frage mich, wie sich das anfühlt." Bush hatte das Rennen um die Nominierung der Republikanischen Partei gegen Trump verloren.

In den Miniserienkategorien gab es einen Preisregen für die fiktive Aufbereitung des Mordprozesses um den Footballer O. J. Simpson. Die zehnteilige Reihe "The People v OJ Simpson" gewann nicht nur den Preis als herausragende Miniserie. Sarah Paulson und Cortney B. Vance siegten auch als beste Hauptrollen. Sterling K. Brown wurde als bester Nebendarsteller in einer Miniserie ausgezeichnet. Zusammen mit den bereits im Laufe der Woche vergebenen Kreativ-Awards kommt die Serie auf neun Preise – Rang zwei hinter "Game of Thrones".

Bei den showorientieren Kategorien war "Grease: Live" in diesem Jahr der große Sieger mit fünf Auszeichnungen. Die deutsche Heidi Klum ging hingegen mit ihrer Sendung "Project Runway" leer aus. Sie unterlag am Abend in der Kategorie beste Realityshow gegen "The Voice" und hatte bereits unter der Woche in den Nebenkategorien als beste Moderation gegen Dragqueen RuPaul verloren.


Die Gewinner im Überblick:

Dramaserie: "Game of Thrones" (HBO)

Comedyserie: "Veep" (HBO)

Miniserie: "The People v. OJ Simpson: American Crime Story" (FX)

Hauptdarsteller Dramaserie: Rami Malek – "Mr. Robot" (USA)

Hauptdarstellerin Dramaserie: Tatiana Maslany – "Orphan Black" (BBC America)

Nebendarsteller Dramaserie: Ben Mendelsohn – "Bloodline" (Netflix)

Nebendarstellerin Dramaserie: Maggie Smith – "Downton Abbey" (PBS)

Hauptdarsteller Comedyserie: Jeffrey Tambor – "Transparent" (Amazon)

Hauptdarstellerin Comedyserie: Julia Louis-Dreyfus – "Veep" (HBO)

Nebendarsteller Comedyserie: Louie Anderson – "Baskets" (FX)

Nebendarstellerin Comedyserie: Kate McKinnon – "Saturday Night Live" (NBC)

Hauptdarsteller Miniserie oder Courtney B Vance – "The People v. Fernsehfilm: OJ Simpson: American Crime Story" (FX)

Hauptdarstellerin Miniserie oder Sarah Paulson – "The People v. OJ Fernsehfilm: Simpson: American Crime Story" (FX)

Nebendarsteller Miniserie oder Sterling K Brown – "The People v. Fernsehfilm: OJ Simpson: American Crime Story" (FX)

Nebendarstellerin Miniserie oder Regina King – "American Crime" Fernsehfilm: (ABC)

Fernsehfilm: "Sherlock: Die Braut des Grauens" (PBS)

Realityshow: "The Voice" (NBC)

Sketchshow: "Key and Peele" (Comedy Central)

Talkshow: "Last Week Tonight with John Oliver" (HBO)

(APA, 19.9.2016)