Rom/Klagenfurt/Wien – Marco Gariglio, der im Februar im Streit mit den österreichischen Eigentümern vom Direktorenposten der Ex-Hypo-Italientochter HBI zurückgetreten war, ist der Ansicht, dass die Bank gerettet werden hätte können. Einer der wichtigsten US-Investmentfonds als auch ein großes italienisches Geldhaus hatten im Frühjahr 2015 konkretes Interesse für HBI gezeigt.

"Ich habe persönlich die Verhandlungen geführt und ein Treffen auf höchstem Niveau zwischen dem Europa-Verantwortlichen des US-Fonds und den HBI-Eigentümern organisiert", betonte Gariglio im Interview mit der friaulischen Tageszeitung "Il Messaggero Veneto".

Die österreichischen Eigentümer hätten jedoch kaum Interesse gezeigt. "Ich habe an tausend Türen geklopft, um eine positive Lösung zu finden", sagte Gariglio. Er klagte über die feste Entschlossenheit der Österreicher, die Bank aufzulösen, hinter der seiner Ansicht nach politische Überlegungen gesteckt hatten.

Die Ex-Hypo-Italien-Tochter HBI hat am 9. September die Kündigung von 110 ihrer 280 Mitarbeiter bekanntgegeben. Die HBI hatte auch den Verkauf von sieben Bankfilialen an die lombardische Regionalbank Banca Valsabbina angekündigt. Damit sollen die Jobs der 32 Bankenmitarbeiter erhalten werden, die in diesen Filialen beschäftigt sind.

Die ehemalige Hypo Italien (heute HBI) gehört seit Herbst 2014 nicht mehr der staatlichen Heta (vormals Hypo Alpe Adria), sondern einer eigenen ebenfalls staatlichen österreichischen HBI Bundesholding. (APA, 19.9.2016)