Bleibt Rapid vorerst erhalten: Louis Schaub. Und sollte er doch gehen, dann nur gegen Ablöse.

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Wien – Rapids langwierige Verhandlungen mit Louis Schaub haben ein gutes Ende genommen. Der 21-jährige Offensivspieler verlängerte seinen mit Saisonende auslaufenden Vertrag am Dienstag bis 2020. Schaub ist seit Jahren ein wichtiger Bestandteil der Hütteldorfer, in dieser Saison läuft es mit neun Toren in 14 Pflichtspielen bisher besonders gut.

Auch deshalb schaffte der Mittelfeldspieler nach 16 U21-Länderspielen zuletzt auch den Sprung ins Nationalteam, wo er aber noch auf den ersten Einsatz wartet. "Ich fühle mich bei Rapid absolut wohl und möchte hier unbedingt einen Titel gewinnen", erklärte Schaub. "Die Stimmung ist nicht nur auf den Rängen in unserem neuen Zuhause phänomenal, sondern auch innerhalb unserer Mannschaft und ich möchte mithelfen, dass die Rapid-Familie schon bald einen echten Grund zum Feiern hat."

120 Bundesligaspiele, 20 Treffer

Der Sohn des 2003 verstorbenen Fred Schaub kam als 13-Jähriger von der Admira in die Rapid-Akademie und debütierte bereits als 17-Jähriger bei den Profis. Mittlerweile hat er 120 Bundesligaspiele absolviert, beim 3:0 am Sonntag gegen Mattersburg erzielte er seinen 20. Treffer. Fast genauso viele Tore hat er international erzielt, da hält er nach 25 Europacuppartien bei beeindruckenden 15 Treffern. Diese Saison steuerte er in der Europa-League-Qualifikation vier Tore bei.

"Louis ist ein hervorragender Fußballer mit einer sehr guten Einstellung. Seine Qualität in der Offensive hat er in der laufenden Saison bereits mehrfach eindrucksvoll unter Beweis gestellt und ich bin überzeugt, dass er sich bei uns weiter verbessern und uns noch viel Freude bereiten wird", sagt Trainer Mike Büskens.

Ausstiegsmöglichkeit

Fraglich ist allerdings, ob der in Fulda in Deutschland geborene Schaub tatsächlich bis Vertragsende bei Rapid bleiben wird. Im neuen Vertrag ist wieder eine Ausstiegsmöglichkeit integriert. "Die bisher vertraglich festgeschriebene Ausstiegsklausel ist in dieser Form im neuen Kontrakt nicht mehr inkludiert, aber um mit einem Spieler mit seinen Qualitäten und Perspektiven eine solche Verlängerung erzielen zu können, haben wir eine neue Möglichkeit für ihn bei einem etwaigen vorzeitigen Wechsel berücksichtigt", erklärte Sport-Geschäftsführer Andreas Müller. Details wurden aber nicht genannt.

"Die Verhandlungen waren eine harte Nuss"

Rapid kann sich nun jedenfalls im Fall der Fälle über eine Ablösesumme freuen, im Sommer hätte der Spieler den Klub ablösefrei verlassen können. "Die Verhandlungen waren eine harte Nuss. Ich freue mich, dass er nicht auf einen für ihn möglicherweise wirtschaftlich lukrativen, weil ablösefreien Wechsel im kommenden Sommer ins Ausland spekuliert", sagte Müller. Dass Schaub langfristig nicht zu halten sein wird, ist Müller bewusst. "Für mich ist klar, dass er mittelfristig in eine der großen Ligen wechseln wird, seine Verlängerung beweist, dass er vorher noch einiges mit Rapid vorhat."

Rapid ist nach acht Runden mit 15 Punkten Dritter, vier Punkte hinter Sturm Graz. In der Europa League gab es mit einem 3:2 gegen Genk einen Start nach Maß. Im ÖFB-Cup treffen die Wiener am Mittwoch in der zweiten Runde am Sportclub-Platz auf den niederösterreichischen Landesligisten SV Leobendorf. (APA, 20.9.2016)