Schön ist der Semesterbeginn. Aber keine Sorge, denn im Laufe des Semesters und bei schönem Wetter leeren sich die Hörsäle stets wie von Zauberhand hin zu erträglichen Ausmaßen.

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Selten hat man die Gelegenheit, so viele verzweifelte junge Menschen zu sehen, wie zu Beginn des Wintersemesters in den Gängen der Universitäten. Ausgestattet mit Studienplänen ist jeder mehr oder weniger hektisch auf der Suche nach irgendetwas – sei es Studienservicestelle, eine Stiege oder ein Hörsaal. In der Lehrmittelhandlung schieben sie sich durch die Gänge, sammeln die Einsteigerskripten ein und kaufen 80-seitige karierte Schreibblöcke – die Erstsemestrigen.

Die ersten Tage an der Uni sind trotz aller Verwirrung in jedem Fall magisch. Erstmals in einer Vorlesung mit 300 anderen Menschen zu sitzen lässt einen – je nachdem, wie viel Aufmerksamkeit der vorgetragene Stoff erfordert – darüber nachdenken, wie klein der einzelne Mensch im Universum nicht ist. Und nachdem in der Mathematik-Vorlesung der gesamte Stoff der Oberstufe nach 45 Minuten "wiederholt" ist, dämmert einem so langsam, dass so ein Studium ein durchaus umfangreiches Unternehmen werden könnte.

Freiheit und Selbstverantwortung

Für viele Studenten bedeutet der Unibeginn auch einen Wohnsitzwechsel. Und dieser bietet mit plötzlicher Autonomie und Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung, bestenfalls in einer Großstadt, viele Vorteile. Er erfordert aber auch ein gehöriges Maß an Selbstverantwortung. Auch will die neugewonnene Freiheit klug dosiert in Anspruch genommen werden. Zwar wird niemand fragen, wieso man nicht in der Vorlesung um 9 Uhr morgens war, aber wenn sich keine Mitschriften organisieren lassen, kommt diese Freiheit spätestens zur Prüfungszeit wie ein gemeiner Bumerang zu einem zurück. Wege zu Ämtern oder Univerwaltung müssen nun selbst organisiert werden. Es beginnt ein Kampf um Seminarplätze und rechtzeitige Prüfungsanmeldungen.

Wie war Ihr Studienbeginn?

Wie geht es Ihnen in Ihrer neuen akademischen Umgebung? Wie gerne denken Sie an Ihre frühe Studienzeit zurück? Haben Sie Probleme, sich zurechtzufinden, oder genießen Sie einfach den neuen Lebensabschnitt? Waren Sie eher "brav" und mit Eifer dabei, oder schlugen Sie sich lieber die Nächte der Wochentage um die Ohren? Wie empfinden Sie den Unterschied zwischen straff organisierter Schule und der Selbstorganisation an Ihrer Hochschule? Gehen Sie als Sieger aus dem Kampf mit der Unibürokratie hervor? (jnk, 5.10.2016)