Nairobi/Juba – Zwei Monate nach seiner Flucht aus dem Südsudan hat der frühere Rebellenführer Riek Machar zum Krieg gegen die Regierung aufgerufen.

Der ehemalige Vizepräsident kündigte in einem aus seinem Exil in der sudanesischen Hauptstadt Khartum veröffentlichten Aufruf an, er werde einen "bewaffneten Volkswiderstand gegen das autoritäre und faschistische Regime von Präsident Salva Kiir starten, um dem Land Frieden, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu bringen".

Machtteilung

Es ist unklar, wie weit Machar noch auf die Gefolgschaft seiner alten Rebellengruppe SPLA/IO zählen kann. Machar hatte sich im Dezember 2013 mit seinem langjährigen Rivalen Kiir überworfen und ging in den Untergrund. Nach einem verheerenden Bürgerkrieg mit Zehntausenden Toten einigten sich Kiir und Machar schließlich unter dem Druck der Staatengemeinschaft erneut auf eine Machtteilung, doch zerbrach die Einheitsregierung im Juli nach nur wenigen Tagen.

Mitte Juli musste Machar aus Juba fliehen, nachdem in der Hauptstadt blutige Kämpfe ausgebrochen waren. Kiir setzte ihn anschließend als seinen Stellvertreter ab und ernannte einen anderen Ex-Rebellenführer, Taban Degn Gai, zum Vizepräsidenten. Deng und seine Anhänger erklärten daraufhin, auch ohne Machar an dem Friedensplan festhalten zu wollen. In seiner Erklärung forderte Machar nun die Absetzung Dengs und rief die Staatengemeinschaft auf, die Regierung in Juba zum Kriegstreiber zu erklären. (APA, 25.9.2016)