Wien – Wenn Bakterien in Bedrängnis geraten, ermöglichen kleine Ribonukleinsäure-Stückchen (sRNAs), dass Stressgene angeschaltet werden, fand ein internationales Forscherteam mit österreichischer Beteiligung heraus. Dann setzen sie sich nämlich vor solche Gene auf das Erbgut und hindern einen Eiweißstoff daran, ihr Ablesen vorzeitig abzubrechen, berichten die Forscher im Fachmagazin "Cell".

Bisher wusste man, dass sRNAs nach dem Ablesen ("post-transkriptionell") regulierend eingreifen, also wenn die Boten-RNA-Codes (mRNAs) in Eiweißstoffsequenzen übersetzt werden. Nun habe man gezeigt, dass sie das auch schon beim Abschreiben des Boten-RNA (Transkription) vom Erbgut tun, erklärte Renee Schröder vom Department für Biochemie und Zellbiologie der Max F. Perutz Laboratories der Universität Wien.

Das ganze geschehe nicht nur an ausgewählten Genen, sondern Erbgut-weit. Durch diesen Mechanismus können sich die Mikroben schneller an widrige Umstände anpassen, meinen die Forscher um Evgeny Nudler von der New York University School of Medicine (USA). (APA, 1. 10. 2016)