Der Markt für Mobiltelefone ist weltweit gesättigt und dürfte in den kommenden Jahren stagnieren.

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Mitte der 1990er waren Handys ein Novum. Anfang des Jahrtausends hatte schon fast jeder eins. 2007 traten schließlich dank des ersten iPhones die Smartphones aus der Nische und in den Mainstream. 2013 verkauften sie sich erstmals besser als ihre tastengesteuerten Vettern. Nun soll der gesamte Markt seinen Zenit erreicht haben, sagt eine Studie.

Laut dem CCS Insight Report wurde vergangenes Jahr mit zwei Milliarden Verkäufen von Handys und Smartphones "Peak Mobile" erreicht. Heuer und in den nächsten Jahren ist mit Stagnation zu rechnen. Für 2016 sieht man für den weltweiten Gesamtmarkt ein Minus von 1,3 Prozent dräuen.

Verdrängung von Tastenhandys geht weiter

Doch es hatte sich angekündigt. Westliche Märkte sind schon länger gesättigt, mittlerweile sind aber auch in den einstigen Boom-Regionen China, Indien und Lateinamerika viele Nutzer mit einem modernen Gerät unterwegs. Dort gibt es zwar noch immer einigen unerfüllten Bedarf, gleichzeitig befinden sich jedoch die Verkäufe normaler Handys im Sturzflug.

Smartphones alleine sollen heuer auf 1,42 Milliarden Verkäufe kommen, immerhin noch ein Plus von 4,1 Prozent. Machen sie derzeit bereits drei Viertel des Absatzvolumens aus, wird ihr Anteil laut CCS in vier Jahren bei 90 Prozent liegen.

Druck auf kleine Hersteller steigt

Die Marktentwicklung wird einige Folgen haben. Weil der Kuchen zu schrumpfen beginnt, wird der Wettbewerbsdruck zunehmen. Insbesondere kleine Hersteller werden zu kämpfen haben, da sie von Preisschwankungen bei Komponenten – wie sie aktuell etwa nach dem Erdbeben in Taiwan zu beobachten sind – stärker betroffen sind und im Preiskampf nicht mithalten können. Firmen wie Samsung und Huawei profitieren hier allein schon durch ihre schiere Größe. Die Analysten rechnen damit, dass sie ihre guten Karten auch ausspielen werden.

Hoffen auf 5G

Deutlich Fahrt aufgenommen hat der Verkauf LTE-kompatibler Geräte. 2016 werden demnach 1,11 Milliarden aller abgesetzten Handys und Smartphones 4G-tauglich sein, 2020 wird dies auf 1,65 Milliarden bzw. 83 Prozent von 1,99 Milliarden verkauften Geräten zutreffen.

Bis dahin rechnet man auch mit dem Start der ersten 5G-Netze. Von der nächsten Generation des Mobilfunks erwartet man sich schließlich einen Wachstumsschub im kommenden Jahrzehnt. (red, 27.09.2016)