Berkeley/Wien – Die Pariser Klimakonferenz 2015 gilt als möglicher wichtiger Wendepunkt in Klimaschutzfragen. Spät, aber doch könnten wir es womöglich doch noch schaffen, die Erwärmung der Erde bis zum Ende des Jahrhunderts in gerade noch aushaltbaren Grenzen zu halten. Und auch die große Zahl der Staaten (nämlich 162), die sich entsprechende Ziele gesetzt haben, gibt Hoffnung.

Doch die Versprechungen und Worte sind das eine, die Taten und die Umsetzungen andere. Und so wie es aussieht, werden die USA – nach China der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasen – ihre bis 2025 selbst gesteckten Klimaschutzziele nicht erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Jeffery Greenblatt (Uni Berkeley) mit Max Wei am Montag im Fachblatt "Nature Climate Change" veröffentlicht hat.

Die beiden Wissenschafter berücksichtigten bei ihren Analysen alle bereits umgesetzten und auch alle angedachten sowie freiwilligen Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen, die Vorfeld der Pariser Klimakonferenz 2015 gefordert worden waren.

"Vorbildliche Untersuchung"

Für Klimaforscher, die an der Untersuchung nicht beteiligt waren, ist diese vorbildlich, weil sie die Kluft aufdeckt, die zwischen den Worten und Taten herrscht. Auf diese Weise könnten die Maßnahmen nachjustiert werden, meint etwa Katja Frieler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Dem schließt sich auch Brigitte Knopf (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change in Berlin) an: "Die USA stehen zwar mit dem Clean Power Plan in den Startlöchern, um ihr Reduktionsziel zu erreichen. Doch die Studie zeigt, dass diese ‚Energiewende made in USA‘ noch nicht ambitioniert genug ist."

Was in Sachen Klimaschutz passiert, falls Donald Trump US-Präsident wird, möchte man an dieser Stelle lieber nicht wissen. (tasch, 27.9.2016)