Sarkozy-Vertrauter Bernard Squarcini.

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Paris – Zu den Vorwürfen gegen den in Pariser Polizeigewahrsam genommenen Ex-Geheimdienstchef Bernard Squarcini (60) sind am Dienstag neue Details bekannt geworden. Wie französische Medien berichteten, soll der langjährige Vertraute des konservativen Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy seine Kontakte im Polizeiapparat genutzt haben, um vertrauliche Informationen für sich und Privatunternehmen zu beschaffen.

Squarcini und der frühere Chef der Pariser Kriminalpolizei, Christian Flaesch, waren im Montag in Gewahrsam der Inspection Generale de la Police Nationale (IGPN) genommen worden, die im Land als "Polizei der Polizei" gilt.

Laut Tageszeitung "Le Monde" dreht sich ein Verfahren der Pariser Staatsanwaltschaft um Verletzung des Ermittlungsgeheimnisses, Beschränkung von Ermittlungen und Vorteilsnahme.

Squarcini war von 2008 bis 2012 Chef des damaligen Inlands- Geheimdienstes DCRI gewesen. Seit 2012 war der Toppolizist mit dem Spitznamen "Le Squale" (der Hai) laut Medieninformationen in der Privatwirtschaft tätig – die Vorwürfe beziehen sich demnach auf diese Periode. Squarcini sei bereits im April Ziel von Hausdurchsuchungen gewesen, bei denen zahlreiche Dokumente sichergestellt worden seien. (APA, dpa, 26.9.2016)