Wien – Die Bank Austria AG und ihre Kroatien-Tochter Zagrebacka Banka haben den Staat Kroatien vor einem internationalem Schiedsgericht geklagt. Die "Wiener Zeitung" berichtet, dass die Klage gegen die Balkanrepublik am 16. September vor dem "International Center for Settlement of Investment Dispute" (ICSID) in Washington eingebracht wurde. Das Schiedsgericht ist bei der Weltbank angesiedelt.

Die Unicredit-Tochter mit Sitz in Wien wollte Klage laut Zeitung nicht kommentieren. Von kroatischer Seite habe es geheißen, dass die Klage in Zusammenhang mit dem Streit um Schweizer Frankenkredite eingebracht worden sein. Die Streitsumme ist nicht bekannt, so die "Wiener Zeitung" (Dienstagsausgabe).

Der Streit dürfte sich um eine Gesetzesänderung in Kroatien im Vorjahr drehen, wonach es Frankenkreditnehmern ermöglicht wurde, die Frankenkredite in Kuna zu tauschen – zum Frankenkurs zum Zeitpunkt der Kreditnahme. Dem Gesetz zufolge sollen die Banken die Kosten von insgesamt rund 1,1 Mrd. Euro dafür tragen. Davon ist natürlich auch die kroatische Bank-Austria-Tochter betroffen. Der Franken verzeichnete eine immense Wertsteigerung über die Jahre und vor allem nach dem Ende des fixen Wechselkurses zum Euro. (APA, 26.9.2016)