Hollywood – Frankreich schickt den Thriller "Elle" des niederländischen Regisseurs Paul Verhoeven (78) ins Rennen um den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film. Darin verkörpert Isabelle Huppert (63, "Amour") die Geschäftsfrau Michele, die von einem maskierten Unbekannten (Laurent Lafitte) vergewaltigt wird und anschließend nicht die Polizei alarmiert, sondern einen eigenen Plan verfolgt.
"Elle" ist eine Adaption von Philippe Dijans Roman "Oh..." und feierte bei den diesjährigen Filmfestspielen Cannes seine Uraufführung. Die französisch-deutsche Koproduktion ist im Programm der 54. Viennale (20. Oktober bis 2. November) und kommt in weiterer Folge im Filmladen-Verleih regulär in österreichische Kinos.
Dokumentarfilm als italienischer Beitrag
Italien wiederum schickt "Seefeuer" ("Fuocoammare") des italienischen Regisseurs Gianfranco Rosi ins Oscar-Rennen. Der Film war im Februar in Berlin mit dem "Goldenen Bären" ausgezeichnet worden. Rosi (52), vor drei Jahren für seine Dokumentation "Sacro GRA" mit dem Goldenen Löwen von Venedig geehrt, erzählt in "Seefeuer" in teils schonungslosen Bildern vom Flüchtlingselend im Mittelmeer. Mit Rosi erhofft sich das italienische Kino einen weiteren Erfolg nach Paolo Sorrentinos "La Grande Bellezza", der 2014 mit dem Auslands-Oscar ausgezeichnet worden war.
Österreich schickt 2017 Maria Schraders Episodenfilm "Vor der Morgenröte" mit Josef Hader als Stefan Zweig ins Oscar-Rennen. Welche Filme auf die Shortlist vorrücken, verkündet die Academy of Motion Picture Arts and Sciences traditionell im Dezember. Die fünf finalen Nominierungen werden dann am 24. Jänner 2017 bekanntgegeben, ehe die 89. Oscar-Verleihung am 26. Februar im Dolby Theatre in Los Angeles über die Bühne geht. Im Vorjahr hatte es der französische Beitrag, Deniz Gamze Ergüvens Coming-of-Age-Drama "Mustang", unter die fünf Nominierten geschafft; gewonnen hat schließlich das ungarische KZ-Drama "Son of Saul" von Laszlo Nemes. (APA, red, 27.9.2016)