Bild nicht mehr verfügbar.

Zu geringer Abstand kann das Leben kosten.

Foto: EPA/PATRICK SEEGER

Wien – Jedes dritte Autobahnunglück ist ein Auffahrunfall. Darauf machte der ÖAMTC am Dienstag in einer Aussendung aufmerksam. Hauptprobleme sind demnach das zu dichte Auffahren auf das Vorderfahrzeug und die Missachtung des Rechtsfahrgebots.

Im Jahr 2015 verunglückten laut ÖAMTC rund 3.000 Personen auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen, 50 davon tödlich. Auf Landesstraßen kamen im gleichen Zeitraum 313 Personen ums Leben. "Zwar sind Autobahnen im Vergleich zum niederrangigen Straßennetz sicherer. Dennoch wird das Fahren auf Autobahnen und Schnellstraßen von vielen Lenkern als gefährlicher empfunden", sagte ÖAMTC-Verkehrsexperte Felix Etl.

Das Rechtsfahrgebot besagt laut StVO, dass auf Autobahnen prinzipiell der rechte Fahrstreifen benützt werden muss. Links bleiben darf man nur im Zuge eines Überholvorgangs und wenn weiter vorn ein weiteres langsameres Fahrzeug auf der rechten Spur fährt. Wenn das Wechseln auf den ersten Fahrstreifen unzumutbar ist, weil man unmittelbar darauf gleich wieder einen Spurwechsel vornehmen müsste, darf man auf der linken Spur bleiben. Nebeneinanderfahren ist nur im Kolonnenverkehr (mindestens drei Fahrzeuge) erlaubt.

Ärgernis oder Provokation

Dennoch sieht man auf Autobahnen immer wieder Fahrer am mittleren oder linken Fahrstreifen, obwohl ein Wechsel auf den rechten Fahrstreifen problemlos möglich wäre. "Als Begründung nennen die Lenker Unwissenheit über die rechtlichen Bestimmungen, Unsicherheit und Ortsunkundigkeit. Manche sind auch der Meinung, dass sie auf der linken Spur prinzipiell schneller vorankommen", so Etl. "Durch andauerndes Linksfahren wird der Verkehrsfluss gehemmt, es sorgt für Ärgernis oder Provokationen und andere werden zu groben Regelverstößen wie Drängeln oder Rechtsüberholen verleitet", warnte der ÖAMTC-Vertreter.

"Nach Überholvorgängen muss der Lenker wieder auf den rechten Fahrstreifen wechseln – freilich abhängig vom Verkehrsgeschehen", betonte Etl. Er warnt allerdings vor Ungeduld, denn rechts zu überholen oder nahes Auffahren seien prinzipiell verboten und gefährlich. (APA, 27.9.2016)