Nationalratsabgeordneten Daniela Holzinger-Vogtenhuber reicht es: "Ich will kein Magengeschwür bekommen."

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Linz – Das für Dienstagabend angesetzte Krisentreffen des Vöcklabrucker SPÖ-Bezirksparteivorstandes rund um den überraschenden Rückzug der streitbaren Nationalratsabgeordneten Daniela Holzinger-Vogtenhuber aus dem roten Bezirks- und Landesparteivorstand wird ohne die oberösterreichische Parteirebellin stattfinden. "Mich hat keiner angerufen, und ich habe auch keine ordentliche Einladung bekommen. Außerdem steht mein Entschluss fest: Ich mach da einfach nicht mehr mit", so Holzinger-Vogtenhuber im STANDARD-Gespräch.

"Man wollte mich loswerden"

Die Nationalratsabgeordnete hat nun erstmals nach ihrem Rücktritt – Grund dafür war ein schlechtes Wahlergebnis innerhalb der Partei, dem aber ein heftiger Disput mit dem im Juni zurückgetretenen roten Bezirkschef Hermann Krenn vorausgegangen war – medial zu ihrer Entscheidung Stellung bezogen. Bislang gab es nur eine schriftliche Stellungnahme.

Holzinger-Vogtenhuber sieht sich vor allem als Opfer einer roten Intrige: "Man wollte mich in der Bezirkspartei loswerden. 64 Prozent passieren nicht so einfach bei einer Wahl. Da ist im Hintergrund ordentlich was gelaufen, da ist Stimmung gemacht worden gegen mich. Daher habe ich jetzt auch die Notbremse gezogen. Ich mach bei diesen Lügen einfach nicht mehr mit – und ich will auch kein Magengeschwür bekommen."

Das Schweigen der Landespartei

Enttäuscht zeigt sich die Nationalratsabgeordnete auch von der SPÖ-Landesspitze: "Niemand hat in den letzten Tagen das Gespräch mit mir gesucht. Da kenn ich mich dann schon aus." Ob sie selbst auch Fehler gemacht habe? Holzinger-Vogtenhuber: "Nein. Ich habe mich auch nie als Parteirebellin gesehen. 99 Prozent der Anträge habe ich auch zugestimmt. Es war nur eine Handvoll, bei denen ich aufgestanden bin."

Aber sie sei zumindest ihrem Grundsatz stets treu geblieben: "Nicht den Mund zu halten für eine ruhige Politikkarriere." (Markus Rohrhofer, 27.9.2016)