Bier aus Hongkong für den österreichischen Markt.

Foto: JoWI Handelsagenturl

Alle reden von Craft-Bier. Und irgendwie erwartet man, dass jedes neue Bier, das einem angeboten wird, etwas ganz, ganz Besonderes sein muss.

Muss es nicht. Es gibt ja auch Leute, die keine extreme Hopfung mögen. Keine extremen Aromen. Über besonders viel Alkohol – na ja, da hat sich noch keiner beschwert. Willkommen in der Welt der Malt Liquors! Das sind Biere, die in Amerika populär waren, ehe mit den Craft-Bieren Hopfen-, Aroma- und Alkoholbomben auf die Biertrinker losgelassen wurden.

Populär waren diese Biere vor allem aus einem Grund: Sie sind leicht zu trinken, haben aber deutlich mehr Alkoholgehalt als ein gängiges Lager. Sie sind sozusagen die Bockbierversion von dem, was in den USA als helles Lager verkauft wird: leicht im Geschmack und wenig Körper, weil diese Biere, anders als ihre Stilbezeichnung nahelegen würde, eben nicht nur mit Malz, sondern mit mehr oder weniger Rohfrucht (also Reis und Mais) gebraut sind.

Das sind Biere, mit denen sich der einfach gestrickte Biertrinker, ohne viel nachzudenken (nachzuschmecken), betrinken kann. So ein Bier wurde dieser Tage auch für den österreichischen Markt vorgestellt, es kommt allerdings nicht aus den USA, sondern aus Hongkong: Das Red Horse hat ein sattes Goldgelb, wenig Schaum, kaum Aroma und Geschmack – aber ein erfrischendes Prickeln und sieben Prozent Alkohol. (Conrad Seidl, RONDO, 30.9.2016)