Die ersten Studiogäste waren Toni Polster und Renate Götschl.

Foto: Puls 4

Du sollst den Tag nicht vor dem Abend loben, sagt der Volksmund, und wie recht er damit hat, beweist eindrucksvoll die neue, sogenannte Comedy-Show Lügen erlaubt am Dienstagabend auf Puls 4. "Spannende Wissensfragen" werden bei dieser beantwortet, das zumindest verspricht der Sender.

Das klingt zunächst gut, die meisten Menschen lernen ja gerne dazu, so gesehen können Wissenssendungen im Fernsehen eigentlich nicht genug gelobt werden. Bei Lügen erlaubt gilt es skurrile Fakten auf ihren Wahrheitsgehalt abzuchecken, was noch nicht unbedingt zum Abschalten verleitet. Warum man sich Träume so schlecht und nur kurz merkt, warum ein Teil des Wiener Stephansdoms mit Wein erbaut wurde, alles gar nicht so uninteressant.

Jetzt sind wir aber beim Privatsender gelandet, und der hat bekanntermaßen, im Gegensatz zu öffentlich-rechtlichen Anstalten, keinen Bildungsauftrag, sondern häufig einen regelrechten Verblödungsanspruch. Dieser wird in Form der Comedians Alex Scheurer und Christoph Fälbl gut erfüllt.

Sie nämlich sorgen in einer Art und Weise für die szenische Umsetzung der Behauptungen, gegen die sich jeder "Bunte Abend" bei Klassenfahrten der Achtzigerjahre wie eine Burgtheateraufführung ausnimmt.

Es pinkelt der Panda im Kostüm und im Handstand, es ist der Klosterbruder zu blöd, um eine Bauanleitung zu lesen, jede Torheit ein Nichtbrüller und Antischenkelklopfer.

Wer jetzt glaubt, es geht nicht noch tiefer, der irrt. Aus der Mottenkiste wurde tatsächlich eine blond gelockte, langbeinige, bestrapste "Behübschung" hervorgekramt. Eigentlich kann man nur noch einen neuen Sendungstitel anregen: Schämen erlaubt. (Birgit Baumann, 27.9.2016)