Oslo – Weil in diesem Jahr weit weniger Asylbewerber ins Land kamen als angenommen, stehen in Norwegen nun zahlreiche Unterkünfte leer. Die Ausländerbehörde will deshalb bis zum Jahreswechsel fünfzig Anlaufstellen für Asylbewerber schließen. 10.800 Plätze würden nicht gebraucht, hieß es am Dienstag.

Zur Zeit leben rund 19.000 Asylbewerber in entsprechenden Unterkünften. 11.000 weniger als Anfang des Jahres. Im ersten Halbjahr 2016 kamen 1.678 Asylsuchende nach Norwegen, so wenig wie seit 1997 nicht mehr.

Tschechen üben

In Tschechien haben indes Hunderte von Polizisten, Zollbeamten und Soldaten am Dienstag die Wiedereinführung von Grenzkontrollen für den Fall stark steigender Flüchtlingszahlen geübt. Die Fahrzeuglenker mussten deswegen mit stichprobenartigen Kontrollen an den Grenzübergängen rechnen.

Die eintägige Übung konzentriert sich vor allem auf die Grenze zur Slowakei, wo 300 Polizisten, mehr als 140 Soldaten und dreißig Zollbeamte eingesetzt waren. Kontrolliert wurden dabei nicht nur die 16 tschechisch-slowakischen Grenzübergänge, sondern auch die "grüne Grenze". Das Ziel sei, die Kommunikation, die Befehlssysteme und die Logistik der einzelnen Dienste zu überprüfen, teilte das Präsidium der tschechischen Polizei mit.

An der Grenze zu Österreich und Deutschland betraf die Übung insgesamt elf Grenzübergänge, in deren Nähe sich Flüchtlingseinrichtungen befinden. Die hier eingesetzten 100 Polizisten sollten sich vor allem auf den Fall vorbereiten, dass in Österreich und Deutschland abgelehnten Asylwerber massenweise in die Nachbarstaaten gingen, hieß es. (APA, dpa, 27.9.2016)