Santiago de Chile – Über 40 Jahre nach der Tat steht das Urteil gegen die Folterer des Vaters der chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet fest. Der Oberste Gerichtshof Chiles bestätigte am Mittwoch die Haftstrafen von jeweils vier Jahren gegen die beiden Luftwaffenoffiziere im Ruhestand, die 1974 den General Alberto Bachelet zu Tode folterten.

Bachelet hatte sich geweigert, im September 1973 den Staatsstreich des Generals Augusto Pinochet gegen den sozialistischen Präsidenten Salvador Allende zu unterstützen. Der Luftwaffengeneral erlag im März 1974 in Haft einem Herzinfarkt.

Vertrauen in Justitz

Der Rechtsanwalt der Familie erklärte dem Nachrichtenportal "El Mostrador", die Bestätigung des Urteils bestätige auch das Vertrauen der Angehörigen in die Justiz. Unabhängig vom Strafmaß sei der Tatbestand transparent geklärt worden.

Michelle Bachelet war 1975 ebenfalls festgenommen und gefoltert worden. Nach ihrer Freilassung ging sie ins Exil in die DDR. 1979 kehrte sie nach Chile zurück. Nach einer ersten Amtsperiode (2006-2010) wurde die sozialistische Politikerin Ende 2013 für eine zweite Amtszeit gewählt. (APA, 29.9.2016)