Tratschen, chillen, lesen: Bei schönem Wetter werden sich die Freiflächen zwischen den Messehallen wieder großer Beliebtheit erfreuen.

Foto: Messe München Gmbh

München/Wien – Jedes Jahr im Herbst, kurz nach dem großen Oktoberfest in München, hält die europäische Immobilienbranche in der bayerischen Metropole ihr "kleines" Oktoberfest ab. Wie schon im Vorjahr dürfte die Stimmung der rund 38.000 erwarteten Immobilienprofis nicht nur wegen Bier und Brezen ausgesprochen gut sein. Vielleicht nicht so sehr unter Fondsmanagern, die händeringend nach Veranlagungsmöglichkeiten Ausschau halten, aber ganz sicher unter Entwicklern, die gar nicht so schnell bauen können, wie sie "verwerten" könnten. "Die Niedrigzinspolitik führt dazu, dass Kapital nach Anlage regelrecht sucht", drückt es Klaus Dittrich, Vorstandschef der Messe München AG, etwas vornehmer aus. "Die Frage ist aber: Wie lange läuft es noch so gut?"

Die Frage aller Fragen

Die Frage wird den meisten Expo-Besuchern wohl bekannt sein, sie wurde nämlich schon im vorigen Jahr sehr häufig gestellt. Seit dem 23. Juni gibt es dazu noch eine zweite oft gestellte Frage: "Was passiert nach dem Brexit?"

Um diese Fragen zu erörtern, dazu sei eine Messe wie die Expo Real "geradezu prädestiniert", meint Dittrich. Viele der zahlreichen Diskussionsveranstaltungen im Rahmen der Messe werden sich wohl dieser Themen annehmen. Heiß diskutiert wird aber auch an den vielen Ständen in den sechs Messehallen werden, ist Messechefin Claudia Boymanns sicher.

Zwei Gemeinschaftsstände

Aus Österreich wird es wieder zwei Gemeinschaftsstände geben. Der "Austria"-Stand in der Halle B2 (Stand 110), wie jedes Jahr von der Agentur Pia.Pink organisiert, wird heuer um eine Lounge vergrößert. Insgesamt 39 Aussteller können die Organisatorinnen Gerda Zauner und Birgit Oberwalder begrüßen, um einen mehr als im letzten Jahr. Die neue Lounge bekam die Porr AG.

Ansonsten wird dort Business as usual gemacht, aufregende Neuerungen gibt es nicht zu berichten. Wie üblich findet der Stand-Cocktail am Abend des zweiten Messetages statt, also am Mittwoch um 17 Uhr, im Beisein des österreichischen Handelsdelegierten Michael Scherz.

St. Pöltens Bürgermeister wieder da

Die Tatsache, dass auch heuer wieder keine Politiker der Landes- oder gar Bundesebene auf dem Oktoberfest der Immo-Branche antanzen werden, kostet Zauner nur ein müdes Lächeln. St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler ist aber wieder dabei und hat eine brandneue "Gebrauchsanleitung für Investoren" im Gepäck.

Auf dem zweiten Gemeinschaftsstand "Europa Mitte" (Halle A1, Stand 110) gibt es heuer etwa gleich viele Aussteller wie im letzten Jahr, nämlich 25, berichtet Organisator Gerhard Meisriemer. Ein paar Abgänge gibt es, so ist die Kerbler Holding mit ihrem Holzturm "HoHo" heuer nicht auf der Expo. Und die Stadt Budapest hat diesmal wieder einen eigenen Stand.

Neu dabei sind der deutsche Logistikimmo-Spezialist Palmira, der Daten-Dienstleister ImmoUnited/Imabis, der Developer "Die Wohnkompanie", Müller & Partner Rechtsanwälte sowie das Stellplatz-Start-up Payuca.

Stadt Wien lädt zum Schnitzelessen

Der Gemeinschaftsstand, auf dem sich auch die Stadt Wien direkt (mit der MA 18) sowie indirekt mit den Unternehmen Wirtschaftsagentur, Wien Holding, WSE und Wien 3420 präsentiert, ist um einen Laufmeter gewachsen. "Klingt nicht viel, es ist jetzt im Handling aber doch merkbar mehr Platz", meint Meisriemer.

Weil die Wiener Stadtpolitik keinen offiziellen Vertreter schickt, gibt es weder ein abendliches Dinner der Stadt (wie in früheren Jahren) noch eine größere Stand-Sause. "Die Stadt Wien lädt aber am ersten Messetag zu Mittag zum Schnitzelessen", kündigt Meisriemer an.

Städtebau und "Grand Plaza"

Die Gastgeber-Stadt München wird sich natürlich auch wieder mit einem riesigen Stand präsentieren, diesmal mit Plänen für einen neuen Stadtteil im Osten der bayerischen Metropole, auf einer stillgelegten Trabrennbahn in Daglfing. Berlin ("Berlin TXL") und Barcelona ("Plan22@" ) stellen im "Intelligent Urbanization Forum" neue Stadtentwicklungsprojekte vor. Neu ist heuer auch eine "Grand Plaza" genannte, 500 m² große Netzwerk-Area für Retailer. Die Messe kooperiert hier mit Rewe, Lidl konnte dafür als Aussteller zurückgewonnen werden. (Martin Putschögl, 30.9.2016)