Ried/Wien – Rapid kämpft am Sonntag in der zehnten Fußball-Bundesliga-Runde gegen die Tradition von Misserfolgen nach Europacup-Auswärtsspielen. Drei Tage nach dem 0:1 in Bilbao geht es auswärts gegen die SV Ried, die seit vier Meisterschaftspartien ungeschlagen ist.

Die Hütteldorfer hingegen haben in dieser Saison auswärts noch nicht gewinnen können, das soll sich langsam (besser: schnell) ändern. Trainer Mike Büskens: "Wir leben schon seit längerem mit der Doppelbelastung und nehmen das so an." Sein Team weist nach dem ersten Saisonviertel als Tabellendritter mit 16 Zählern sechs Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Sturm Graz auf – eine nach dem Geschmack vieler Fans nicht gerade berauschende Ausbeute.

Ein Spiel gegen Grün-Weiß bedeute für jede Mannschaft eine zusätzliche Motivation, betonte Büskens. "Wenn man als Rapid wo hinfährt, wird vom Gegner immer alles rausgehauen." Doch auch die Wiener müssen noch einmal alle Kräfte mobilisieren – schließlich steht ab Montag die zweiwöchige Länderspielpause an, die sich mit einem positiven Resultat in Ried angenehmer überdauern ließe. "

Der Rieder Trainer Christian Benbennek verspricht einen leidenschaftlichen Auftritt der Innviertler. "Die Mannschaft wird Vollgas geben und ein ganz anderes Gesicht zeigen als beim ersten Spiel gegen Rapid."

Goalie Thomas Gebauer sieht in dem Duell mit Rapid die Gelegenheit, die eigene Heimstärke neuerlich unter Beweis zu stellen. "Wir haben im ersten Viertel zu Hause gegen gute Gegner starke Leistungen gezeigt. Gegen Sturm haben wir gewonnen, gegen Salzburg war es bis zur 90. Minute ein enges Spiel. Und auch die zweitplatzierten Altacher haben wir geschlagen", weiß der Deutsche.

Bei den Rapidlern könnte sich durch die vielen Pflichtspiele in den vergangenen Wochen Müdigkeit bemerkbar machen, spekulierte Gebauer. "Durch die Dreifachbelastung Meisterschaft, Cup und Europa League haben sie sehr viele Spiele und vielleicht nicht die hundertprozentige Frische. Aber sie sind extrem gut besetzt, haben super Fußballer und können viel durchrotieren." (APA, red, 1.10. 2016)

Mögliche Aufstellungen:

SV Ried – Rapid Wien (Ried, Keine-Sorgen-Arena, Sonntag, 16.30 Uhr/live ORF eins, SR Eisner). Bisheriges Saisonergebnis: 0:5 (a). 2015/16: 0:3 (a), 0:1 (h), 1:2 (a), 1:0 (h)

Ried: Gebauer – Hart, Reifeltshammer, Özdemir, Chessa – Brandner, P. Zulj – Walch, Elsneg, Honsak – Ademi

Ersatz: Durakovic – Prada, Möschl, Bergmann, Marcos, S. Nutz, T. Fröschl

Es fehlen: Trauner (nach Kreuzbandriss), Schubert (Mittelfußknochenbruch), Ziegl (Nasenbeinbruch, Magen-Darm-Virus)

Rapid: Strebinger – Pavelic, Schößwendter, Dibon, Schrammel – Grahovac, Schwab – Schaub, Szanto, Traustason/Murg – Joelinton

Ersatz: Gartler – M. Hofmann, Auer, Mocinic, S. Hofmann, Arase, Kvilitaia

Es fehlen: Schobesberger (Knorpelabsplitterung im rechten Knie), Jelic (Muskelbündelriss im Oberschenkel)

Fraglich: Murg (erkrankt)