Keine Niederlage.

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München – Bayern München hat in der deutschen Fußball-Bundesliga erstmals Punkte abgegeben. Gegen den 1. FC Köln von Trainer Peter Stöger reichte es am Samstag nur zu einem 1:1-Heimremis. Verfolger Borussia Dortmund konnte die Chance, Boden auf den Tabellenführer wettzumachen nicht nützen, unterlag bei Bayer Leverkusen mit 0:2 (0:1).

Werder Bremen und der SV Darmstadt trennten sich 2:2. Beim Hamburger SV blieb der erhoffte Schub durch einen neuen Trainer aus, gegen Hertha BSC verloren die Hanseaten 0:2. Die Hamburger kassierten unter dem als Nachfolger von Bruno Labbadia verpflichteten Markus Gisdol bereits die fünfte Niederlage in Folge. Hoffenheim gewann auswärts bei Ingolstadt 2:1 und ist als viertes Team neben den Bayern, Köln und Aufsteiger RB Leipzig weiter ungeschlagen. Der SC Freiburg setzte sich gegen Eintracht Frankfurt mit 1:0 durch.

Totale Defensive

Köln war in München mit teilweise neun Mann hinter dem Ball fast nur mit Defensivaufgaben beschäftigt, erledigte diese aber gut. So dauerte es bis zur 40. Minute, ehe "Neo-Torjäger" Joshua Kimmich aus kurzer Distanz per Kopf einnetzte. Vorbereitet wurde sein fünfter Treffer in den vergangenen sieben Spielen von Juan Bernat, der diesmal statt Alaba zum Zug kam. Insgesamt berief Bayern-Trainer Carlo Ancelotti im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Atletico Madrid sieben neue Spieler in die erste Elf.

Vor den Augen von "Special Guest" Arnold Schwarzenegger taten sich die Münchner in der zweiten Hälfte schwer, die Kölner Mauer ein zweites Mal zu durchbrechen. Stattdessen gelang Anthony Modeste (64.) beim ersten ernsthaften Angriff der Kölner der 1:1-Ausgleich. Danach hatte die Stöger-Elf den Mut, auch offensiv dagegenzuhalten.

Bei Bayern wurde Alaba in der 71. Minute eingetauscht. Der deutsche Rekordmeister traf insgesamt dreimal Aluminium, aber nicht mehr ins Tor. Auf der Gegenseite vergab Simon Zoller bei einem Konter in der Nachspielzeit die Chance auf die Sensation. Ein Alaba-Freistoß in der letzten Aktion des Spiels segelte doch deutlich über das Gehäuse.

Stögers Resümee: "Wenn man in München einen Punkt holt, ist ein bisschen was aufgegangen. Das hat 45 Minuten nicht so ausgeschaut. Bayern war gut, wir waren inaktiv, das war von der Art und Weise enttäuschend. Wir waren in der zweiten Halbzeit mutiger, besser im Passspiel, das hat sich auch gelohnt. Wir sind natürlich sehr zufrieden."

BVB kommt nicht ins Rollen

Bayer erwischte gegen Dortmund den besseren Start, wirkte spritziger und spielfreudiger. Schon in der neunten Minuten zwang Torjäger Javier Hernandez Gäste-Torwart Roman Bürki per Kopf zu einer Glanzparade. Der aus der Abwehr resultierende Eckball führte zum 1:0 für die Leverkusener, die auf die zuletzt angeschlagenen Ömer Toprak und Kapitän Lars Bender zurückgreifen konnten. Bender agierte als Rechtsverteidiger und störte erfolgreich die Kreise von BVB-Entdeckung Ousmane Dembélé.

Die Gäste hatten Mühe, ihren Spielrhythmus zu finden. Die Dortmunder bestimmten zwar optisch das Geschehen, zu selten konnten sie allerdings ihr Kombinationsspiel aufziehen. Bayer agierte taktisch sehr diszipliniert und betrieb läuferisch viel Aufwand.

In der zweiten Hälfte übernahm der BVB deutlich das Kommando, klare Torchancen blieben allerdings weiter Mangelware. Bayer beschränkte sich auf Konter. In der 73. Minuten vergab Pierre-Emerick Aubameyang mit einem Sololauf die große Chance zum Ausgleich, er scheiterte an Keeper Bernd Leno. Stattdessen kassierte der BVB kurz darauf den K.o.-Schlag durch Hernandez (79.). Es war die erste Pleite in Leverkusen seit dem 19. Mai 2007 (1:2). Julian Baumgartlinger wurden auf Seiten der Sieger in der 90. Minute eingewechselt, Aleksandar Dragovic kam erneut nicht zum Einsatz.

Zart, aber aufwärts

Der zarte Aufwärtstrend von Werder Bremen unter Interimstrainer Alexander Nouri hält vorerst an. In Darmstadt brachte Antonio-Mirko Colak (19.) die Hausherren durch einen verwandelten Elfmeter in Führung, Lamine Sane (51.) und Serge Gnabry (67.) drehten dann zwischenzeitlich die Partie. Per Volley traf Colak (73.) allerdings zum 2:2-Endstand.

Bremen hat damit aus den vergangenen beiden Partien vier Punkte geholt und sich in der Tabelle auf Platz 15 vorgearbeitet. Zlatko Junuzovic und Florian Grillitsch spielten bei Werder durch, Florian Kainz stand nicht im Aufgebot.

Der HSV fand unter dem neuen Übungsleiter Gisdol noch nicht zurück in die Spur. Ein Doppelpack von Vedad Ibisevic (30., 69./Elfmeter), der in der Nacht Vater geworden war, besiegelte die fünfte Niederlage in Serie für die Norddeutschen, bei denen Michael Gregoritsch in der 71. Minute eingewechselt wurde. Neben dem HSV sind einzig Schalke 04 und der 1. FC Ingolstadt in der Bundesliga noch sieglos.

Auch für die Oberbayern war es gegen Hoffenheim die fünfte Pleite in Folge. Sandro Wagner (11.) und Kerem Demirbay (35.) trafen für die Mannschaft von Coach Julian Nagelsmann. Bei den Gastgebern war Lukas Hinterseer die komplette Spielzeit im Einsatz, in der 95. Minute machte der Tiroler aus einem Elfmeter sein zweites Saisontor. Sein Clubkollege Markus Suttner blieb auf der Bank. (APA, red, 1.10.2016)