Kiew/Donezk – Die ukrainische Armee und die Aufständischen gegen Kiew haben am Samstag angekündigt, dass sie ihre Kämpfer aus einer Kleinstadt im Osten des Landes abgezogen haben. Damit erfüllten sie ein Ende September unterzeichnetes Abkommen zur Entmilitarisierung von drei Pilotregionen entlang der Frontlinie.

Ein Armeesprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Einheiten beider Seiten seien nun einige Kilometer von Solotoje entfernt stationiert. Vertreter der Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hätten den Rückzug bestätigt.

In Abkommen vorgesehen

Der Rebellenkommandeur Michail Filimonenko verkündete unterdessen: "Kein einziger bewaffneter Soldat befindet sich noch auf den vorher eingenommenen Positionen." Dies geschehe in Übereinstimmung mit dem am 21. September im weißrussischen Minsk unterzeichneten Abkommen zur Truppenentflechtung. Das Abkommen sieht vor, zur Vertiefung der Feuerpause schwere Waffen und Soldaten zunächst aus den Kleinstädten Solotoje, Staniza Luganskaja und Petrowskoje abzuziehen. Dadurch soll ein "Sicherheitsradius" von je zwei Kilometern Länge und Breite entstehen.

In der Ostukraine kämpfen seit April 2014 prorussische Rebellen gegen ukrainische Regierungstruppen. Das im Februar 2015 in Minsk geschlossene Friedensabkommen sieht neben einem Waffenstillstand und dem Abzug schwerer Waffen von der Front auch Wahlen vor. Es ist aber bis heute nicht umgesetzt. In dem Konflikt wurden bereits mehr als 9600 Menschen getötet. (APA, 2.10.2016)