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Die Köchin konnte die anwesenden Gäste vor der Explosion warnen.

Foto: Reuters

Malaga – Bei einer Gasexplosion in einem Cafe im südspanischen Velez-Malaga sind während eines Stadtfestes 90 Menschen verletzt worden. Wie Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten, war am Samstagabend in der Küche des Cafes "La Bohemia" vermutlich Gas entwichen. Außerdem explodierte ein Gasbehälter. Die genaue Ursache ist noch unbekannt.

Unzählige Fenster seien zu Bruch gegangen, die Glassplitter seien bis zu 40 Meter weit geflogen, wurde Feuerwehrchef Francisco Delgado von Medien zitiert. Dachteile fielen zu Boden. Menschen seien verwirrt und blutverschmiert umhergelaufen, es habe Chaos und Panik gegeben.

Fünf Menschen schwer verletzt

57 Verletzte seien vor allem mit Schnittwunden und Prellungen ins Krankenhaus gebracht worden, teilte der regionale Notdienst am Sonntag in einer jüngsten Bilanz mit. Fünf Menschen seien schwer verletzt worden, befanden sich aber nicht in Lebensgefahr.

Die Opfer hatten den Angaben zufolge noch Glück. Die Regionalzeitung "La Opinion de Malaga" berichtete, es hätte im wegen des San-Miguel-Festes überfüllten Zentrum der Stadt zu einer weit schlimmeren Tragödie kommen können. Eine Köchin des Cafes "La Bohemia" habe nämlich Gasgeruch bemerkt und die Kunden in und vor der Gaststätte kurz vor der Explosion gewarnt.

Die Frau, deren Identität vorerst nicht bekannt wurde, sei eine Heldin, sagte Bürgermeister Antonio Moreno Ferrer. Vermutlich sei Gas aus einem Leck entwichen. Eine polizeiliche Untersuchung solle den Vorfall aufklären.

Kein Anschlag

Im ersten Augenblick war ein Anschlag befürchtet worden. In der Nähe des Cafes "La Bohemia" befindet sich nämlich der regionale Sitz der konservativen Volkspartei (PP) des geschäftsführenden Ministerpräsidenten Mariano Rajoy. Diese Möglichkeit wurde aber von der Feuerwehr schnell ausgeschlossen.

Velez-Malaga an der Costa del Sol hat knapp 80.000 Einwohner und liegt nördlich des Badeortes Torre del Mar und rund 30 Kilometer östlich der Stadt Malaga. (APA/Reuters, 2.10.2016)