Washington – Eine erste US-Amerikanerin hat Saudi-Arabien wegen Beihilfe zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA geklagt. Erst am Mittwoch hatte ein Gesetz den US-Kongress passiert, das Hinterbliebenen von Anschlägen diesen Schritt ermöglicht. Präsident Barack Obama hatte vergeblich mit einem Veto versucht, das Gesetz zu verhindern.

Bei den Anschlägen hatten Al-Kaida-Terroristen Verkehrsflugzeuge entführt und in das World Trade Center in New York sowie das US-Verteidigungsministerium gesteuert. Dabei waren rund 3.000 Menschen ermordet worden. 15 der 19 Selbstmordattentäter waren saudische Staatsbürger.

Klägerin sieht Teilschuld der USA

Die von Stephanie DeSimone am Freitag eingereichte Klage wirft Saudi-Arabien vor, Al-Kaida jahrelang unterstützt und von deren Plänen zu einem Angriff auf die USA gewusst zu haben, berichtete CNN am Wochenende. Daher trage Saudi-Arabien eine Teilschuld am Tod ihres Mannes, der bei den Anschlägen starb.

"Ohne die Hilfe des Königreichs hätte Al-Kaida nicht die Fähigkeit besessen, die Angriffe von 9/11 zu entwerfen, zu planen und auszuführen", heißt es laut CNN in der Klage. DeSimones Ehemann, ein US-Marine, war am 11. September beim Anschlag auf das Pentagon in Arlington umgekommen.

Obama hatte sein Veto gegen das Gesetz eingelegt, wurde aber von Senat und Repräsentantenhaus überstimmt. Der Präsident hält das Gesetz für unvereinbar mit internationalem Recht und belastend für die Beziehungen zu Saudi-Arabien. Er befürchtet zudem, dass die USA im Gegenzug mit Klagen wegen des Vorgehens ihrer Soldaten im Ausland rechnen müssen. (APA, 2.10.2016)