Tokio – Japan hat im Streit mit Russland um die Kurilen seinen Anspruch auf alle vier Inseln bekräftigt. Die Position, dass die Inseln Japan gehören, habe sich nicht geändert, sagte Ministerpräsident Shinzo Abe am Montag der Nachrichtenagentur Kyodo.

Im Vorfeld des Japan-Besuchs des russischen Präsidenten Wladimir Putin am 15. Dezember hatte sich ein Berater Abes dafür ausgesprochen, zunächst nur zwei der vier Inseln zurückzufordern, um einen Durchbruch in dem jahrzehntelangen Streit zu erreichen. Bei den vier Inseln handelt es sich um die beiden kleineren Shikotan und Habomai sowie um Etorofu und Kunashiri.

Bis heute kein Friedensvertrag

Die Kurilen zwischen der russischen Halbinsel Kamtschatka und der nördlichen japanischen Hauptinsel Hokkaido fielen nach dem Zweiten Weltkrieg an die Sowjetunion. Tokio erhebt Anspruch auf den Südteil der Inselgruppe, Moskau weist dies zurück. Wegen des Gebietsstreits haben beide Länder bis heute keinen Friedensvertrag unterzeichnet.

Beide Seiten hatten sich bei einem Treffen zwischen Abe und Putin in Wladiwostok darauf verständigt, den Dialog fortzusetzen. Allerdings hatte Putin zuvor die von Japan geforderte Rückgabe der Inseln erneut abgelehnt. Er zeigte sich aber laut Medienberichten bereit, nach einer Lösung des Problems zu suchen. (APA, 3.10.2016)