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Der Handel von Skeletten wild lebender Löwen soll verboten werden, Kritik gibt es für den Kompromiss, dass die Knochen der gezüchteten Tiere aber weiter verkauft werden dürfen.

Foto: Matthew Craft/AP

Johannesburg – Elefanten und in freier Wildbahn lebende Löwen sollen künftig besser geschützt werden. Die Mitgliedsländer der Welt-Artenschutzkonferenz beschlossen am Sonntag, sich für eine weltweite Schließung der nationalen Elfenbeinmärkte stark zu machen. Während Tierschützer sich über einige Beschlüsse positiv äußerten, waren sie in einem anderen Fall weniger zufrieden.

Diese Entscheidung sei ein Riesenschritt für einen besseren Elefantenschutz, wurde der Artenschutzreferent beim WWF Deutschland, Arnulf Köhncke, zitiert. Demnach sprachen sich die Cites-Mitgliedstaaten am Sonntag außerdem für bindende Richtlinien gegen den illegalen Elfenbeinhandel aus.

"Jetzt kommt es darauf an, dass die Staaten diese Abmachung zur Marktschließung konsequent umsetzen und rigoros gegen den illegalen Elfenbeinhandel vorgehen", hieß es in der WWF-Mitteilung. Die Artenschutzkonferenz hatte bereits 1989 beschlossen, den internationalen Handel mit Elfenbein zu verbieten. Nun machten die USA und mehrere afrikanische Länder Druck, den Handel mit Elfenbein auch von Binnenmärkten zu verbannen.

Kritik am Löwen-Schutz

Weniger positiv äußerten sich Tierschützer zur Einigung zum Schutz von Löwen. So soll der kommerzielle Handel von Skelett-Teilen und Knochen von Löwen aus freier Natur und zu kommerziellen Zwecken den Beschlüssen zufolge zwar künftig verboten sein – der Handel mit Knochen gezüchteter Tiere sei aber weiterhin erlaubt, kritisierte die Naturschutzorganisation Pro Wildlife. Die sei nur ein "halbherziger Schutz".

Der Handel mit Löwenknochen sei enorm angestiegen – diese würden als Ersatz für Tigerknochen in der traditionellen Medizin eingesetzt. Der Kompromiss der Mitgliedsländer sei bei weitem nicht genug: "Der skrupellosen Ausbeutung von Löwen in afrikanischen Zucht- und Jagdfarmen, die auch ein Schlupfloch für den Handel mit wilden Tieren bietet, wurde leider kein Riegel vorgeschoben", hieß es in einer Pro Wildlife-Mitteilung.

Kurz zuvor war bereits entschieden worden, dass auch wildgefangene Graupapageien künftig nicht mehr international kommerziell gehandelt werden dürfen. In einer geheimen Abstimmung auf der Welt-Artenschutzkonferenz wurde der rechtliche Schutz für die cleveren und sprachbegabten Vögel erhöht. Eine endgültige Entscheidung wird es aber erst in den nächsten Tagen geben. Vertreter aus 183 Länder tagen noch bis zum 5. Oktober in Johannesburg, um Regeln für den Handel mit gefährdeten Arten zu erstellen. (APA, 3.10.2016)