Foto: Facebook
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Dass über Facebook gehandelt wird – und das nicht immer mit legalen Gütern – ist schon länger bekannt. Nun versucht das soziale Netzwerk auch, das Potenzial aktiv zu nutzen. In ersten Ländern ist nun der "Marketplace" als neues Feature verfügbar.

Smartphone-Nutzer in den USA, Großbritannien, sowie Australien und Neuseeland erhalten innerhalb der nächsten Tage nach und nach Zugriff auf die Funktion.

Keine Waffen, Tiere oder Alkohol

In der iOS- und Android-App ist es erreichbar über ein Symbol in Form eines Papiersäckchens. Es funktioniert wie eine Art Mischung aus dem Kleinanzeigenportal "Willhaben" und dem App-basierten Flohmarkt "Shpock". Nutzer erhalten eine automatisch generierte Liste mit in der Umgebung zum Verkauf stehenden Dingen, für die sie sich potenziell interessieren könnten. Für die Reihung herangezogen werden aktuell gelikte Seiten sowie in Zukunft das bisherige Einkaufsverhalten auf der Plattform.

In verschiedenen Kategorien kann man nach Angeboten anderer Nutzer stöbern und dabei auch Ort und Suchumkreis anpassen. Entsprechend werden auch eigene Angebote einsortiert. Neben gesetzlich verbotenen Gütern dürfen auch keine Waffen, Tiere oder Alkohol feilgeboten werden. Verdächtige Angebote können gemeldet werden und sollen laut Facebook schnell geprüft werden.

Keine Verantwortung bei Betrug

Wer etwas verkauft, gibt dabei möglicherweise etwas mehr Informationen preis, als über das eigentliche Profil ersichtlich sind – etwa eine grobe Angabe des Wohnorts und wie lange man bereits auf Facebook ist. Die soll bei der Einschätzung der Seriosität helfen.

Facebook betätigt sich ausschließlich als Vermittler, die Abwicklung des Handels ist vollständig den jeweiligen Nutzern überlassen. Verantwortung für etwaigen Betrug oder andere Probleme übernimmt man nicht. Allerdings ist der Marketplace für die Nutzer kostenlos verwendbar. Facebook verlangt keine fixen Gebühren oder einen Anteil am Verkaufspreis.

Bei der Umsetzung konzentrieren sich die Entwickler zuerst auf Smartphones. Mobile Zugriffe bringen dem Netzwerk laut The Verge mittlerweile 84 Prozent seiner Umsätze. Aber auch die Desktop-Ausgabe der Seite soll künftig Zugriff auf den Marktplatz ermöglichen. (gpi, 03.10.2016)