Berlin – In Leipzig ist einem Medienbericht zufolge in der Nacht auf Dienstag ein Anschlag auf das Büro der CDU-Bundestagabgeordneten Bettina Kudla verübt worden, die nach Verwendung eines Nazibegriffs in die Kritik geraten ist. Die Fassade des Büros sei mit einer unbekannten Substanz beschmiert worden, berichtete der Sender MDR unter Berufung auf die Polizei. Ein Fenster sei eingeworfen worden. Hinweise auf den oder die Täter gebe es bis jetzt nicht.

Kudla hatte zuvor auf Twitter im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise von einer "Umvolkung Deutschlands" gesprochen. Einen Ausschluss aus der Unionsfraktion konnte Kudla abwenden.

Generell häufen sich laut "Spiegel Online" die Übergriffe auf deutsche Politiker. Das Portal berichtete unter Berufung auf eine Antwort des deutschen Innenministeriums auf eine Anfrage der Grünen, in diesem Jahr habe es in Deutschland bereits 813 Delikte gegen "Amts- und Mandatsträger" gegeben. Dazu zählten Nötigung, Bedrohung, Sachbeschädigungen, Volksverhetzung und Brandstiftung. Etwa die Hälfte der Vorfälle werde eindeutig rechten Tätern zugeordnet, 97 Übergriffe dem linken Spektrum. Zudem seien 2016 bereits 93 Angriffe auf Medienvertreter registriert worden, 54 davon nachweislich von rechten, 18 von linken Tätern. (APA, 4.10.2016)