Besonders in Schulen und Kindergärten finden Kopfläuse ideale Bedingungen vor. Besonders dann, wenn Kinder beim Spielen und Lernen die Köpfe "zusammenstecken".

Foto: wikipedia/Gilles San Martin /[cc;2.0;by]

Wien – Herbst heißt Schulbeginn, Kindergartenzeit und damit Hochsaison für Kopfläuse. Die kleinen Blutsauger sind zwar hartnäckig und unangenehm, aber kein Zeichen mangelnder Hygiene, wie die Österreichische Apothekerkammer betont.

Eine Übertragung der Läuse erfolgt über den direkten Kontakt mit Kopf und Haar eines betroffenen Kindes. Vorbeugend können Shampoos mit Duftstoffen helfen, die Läuse nicht mögen beziehungsweise abschrecken, wie etwa Weidenrinde oder Lavendel, heißt es vonseiten der Apothekerkammer

Je früher ein Befall entdeckt wird, umso besser: Wem der Kopf ständig juckt und sich häufig kratzt, sollte Haare und Kopfhaut genauer untersuchen. Dazu wird das Haar Strich für Strich gescheitelt und bei guter Beleuchtung mit einer Leselupe untersucht. Vor allem der Bereich hinter den Ohren, die Schläfen und der Nacken sollten unter die Lupe genommen werden – denn dort halten sich Läuse gerne auf.

Übertragungswege

Der Juckreiz entsteht dadurch, dass sich die aus den Nissen geschlüpften Läuse alle zwei bis drei Stunden mit dem Blut des Menschen vollsaugen. Damit das Blut beim Saugen nicht gerinnt, gibt die Laus in die Stichwunden ihren Speichel ab. Das ist zwar lästig, aber ungefährlich.

Bettzeug und Handtücher sollten bei 60 Grad Celsius gewaschen werden. Was noch wichtig ist: Haare aus Haarspangen, Haargummis, Bürsten und Kämmen entfernen, da Läuse leicht übertragen werden können. Hauben, Polstermöbel, Kopfkissen, Autositze oder Plüschtiere als potenzielle "Ansteckungsorte" sind aber entgegen häufiger Befürchtungen äußerst unwahrscheinlich, da Läuse ohne regelmäßige Blutmahlzeiten nur wenige Stunden überleben können.

Derzeit wird an einem Läusekamm auf Plasmabasis gearbeitet, mit dem die Kleininsekten getötet werden können. In ein, zwei Jahren soll er auf den Markt kommen. Bis dahin müssen Lausgeplagte auf die üblichen Mittel setzen. "Die Shampoos sind mittlerweile sehr gut verträglich und schonend zur Kopfhaut. Die nötige Einwirkzeit ist jedoch genau zu beachten", rät Susanne Ergott-Badawi, Apothekerin in Wien. Denn: Kratzen hilft leider gar nichts. (red, 4.10.2016)