Johannesburg – Die Mitglieder der Welt-Artenschutzkonferenz in Südafrika haben für einen besseren Schutz von Haien und Rochen gestimmt. Seidenhaie, Fuchshaie und Teufelsrochen wurden am Montagabend in Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites) aufgenommen. Vertreter aus 183 Länder wollten noch bis Mittwoch in Johannesburg tagen.
"Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einem besseren Schutz für Haie und Rochen", sagte Elsayed Ahmed Mohamed, Regionaldirektor des Internationalen Tierschutzfonds (IFAW) für den Mittleren Osten und Nordafrika. "Die Produkte dieser Hai- und Rochenarten werden teuer auf dem Markt gehandelt. Sie werden oft Opfer illegaler Befischung."
Einige Arten um 80 Prozent zurückgegangen
Nach Angaben des IFAW werden jährlich etwa 100 Millionen Haie gefangen. Die Populationen einiger Arten seien deswegen und wegen ihrer langsamen Fortpflanzungszyklen in den vergangenen zehn Jahren um bis zu 80 Prozent zurückgegangen.
Seit 2003 nahm Cites insgesamt 13 Hai- und 11 Rochenarten in seine Anhänge auf – jedes Mal gegen den vehementen Widerstand von China, Japan und Island, wie die Organisation Pro Wildlife mitteilte. "Die internationale Staatengemeinschaft hat begriffen, dass Haie nicht die Killerbestien aus Hollywoodfilmen sind, sondern für die Gesundheit der Meere gebraucht werden", sagte Sandra Altherr von Pro Wildlife.
Unter'm Strich
Insgesamt sind Naturschützer mit den Ergebnissen der 17. Welt-Artenschutzkonferenz weitgehend zufrieden. "Angesichts der Bedrohung für weite Teile der Tier- und Pflanzenwelt durch Wilderei und nicht nachhaltigen Handel mussten Regierungen mutige Maßnahmen einleiten – und sie taten es", sagte Theressa Frantz vom WWF.
Mehr als 2.500 Vertreter der 183 Mitgliedsländer des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites) verhandelten fast zwei Wochen lang im südafrikanischen Johannesburg. Zu den wichtigsten Ergebnissen der Konferenz, die am Mittwoch endete, gehören: Der internationale Handel mit Elfenbein bleibt verboten, Schuppentiere werden besser geschützt und für Tropenhölzer gibt es künftig strengere Handelsbestimmungen. CITES-Generalsekretär John Scanlon beschrieb die Konferenz als weichenstellend und sprach von einer "Trendwende" hin zum Schutz der am meisten gefährdeten Arten.
Alle beschlossenen Änderungen treten 90 Tage nach Ende der Konferenz in Kraft. So lange haben betroffene Mitgliedsstaaten die Möglichkeit, einen sogenannten Vorbehalt gegen Entscheidungen einzuräumen. Die nächste Welt-Artenschutzkonferenz soll 2019 in Sri Lanka stattfinden. (APA, 5.10.2016)