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Vor einem Jahr vorgestellt, wird das Nexus 6P gemeinsam mit dem 5X zum letzten Gerät von Googles bisheriger Hardware-Linie.

Foto: Tony Avelar / AP

Die Software direkt von Google, solide Hardware zu einem guten Preis: Für diese Dinge hat sich die Nexus-Linie des Android-Herstellers einen Namen gemacht. Mit dem Wechsel auf die neuen Pixel-Smartphones kam natürlich schnell die Frage auf, was das für die Marke Nexus und das dahinter stehende Konzept heißt, und Google liefert nun eine eindeutige Antwort.

Abschied nehmen

Es gebe keinerlei Pläne für neue Nexus-Geräte betont das Unternehmen am Rande der Pixel-Vorstellung gegenüber US-Medien. Nach acht Smartphones, vier Tablets und zwei weiteren Geräten, steht die Marke Nexus nun also vor dem Aus. Stattdessen will sich Google vollständig auf Hardware "Made by Google" konzentrieren, und vor allem im Smartphone-Bereich den Fokus auf das High-End-Segment setzen – samt den zugehörigen Preisen.

Google betont, dass es sich hier nicht um einen bloßen Namenswechsel handelt. Man habe für Pixel und Pixel XL erstmals von Anfang an die Entwicklung bestimmt, bei früheren Nexus-Geräten sei der eigene Einfluss erst hinzugekommen, nachdem schon 90 Prozent der Entwicklung abgeschlossen gewesen sei, so Dave Burke, Leiter der Android-Entwicklung gegenüber Bloomberg. Zwar habe man auch dieses Mal mit HTC einen Partner gewählt, dieser sei aber im Grunde nur ein Auftragsfertiger, eine ähnliche Rolle also, wie sie Foxconn bei Apple einnimmt.

Langfristige Planung

Zudem erlaube der neue Fokus erstmals auch eine langfristige Planung. So habe er vor wenigen Tagen schon die ersten Fotos gesehen, die mit einem Google-Smartphone geschossen wurden, das erst in einem Jahr auf den Markt kommen soll, plaudert Burke aus. So etwas wäre bisher undenkbar gewesen, die Nexus-Geräte wurden immer in einem recht kurzen Zeitraum gestaltet. Über die Zeit werde man diesen Einfluss auf die Pixel-Linie noch weiter ausdehnen, früher oder später würden dabei auch Chips aus eigener Google-Herstellung in den Geräten landen, zeigt sich Burke überzeugt.

Begrenzter Erfolg der Nexus-Linie

In diesem Konzept gibt es also – zumindest vorerst – keinen Platz für die Nexus-Linie mehr. Dies wird fraglos vielen eingeschworenen Android-Fans sauer aufstoßen, gleichzeitig muss aber auch betont werden, dass die Nexus-Linie bis auf einzelne Ausnahmen nie eine wirkliche Breitenwirkung entwickeln konnte, der weiteren Öffentlichkeit wird diese Namenswechsel also eher gleichgültig sein.

Ob Google mit der neuen Strategie erfolgreich sein wird, ist natürlich noch einmal eine ganz andere Frage. Gegenüber The Verge betont Googles Hardwarechef Rick Osterloh aber auch gleich, dass man für die erste Hardwaregeneration noch kein allzu hohen Absatzerwartungen habe. Pixel und Pixel XL seien bloß ein erster Schritt, mit dem man auch Feedback der Kunden sammeln und neue Partnerschaften schmieden möchte, die eigenen Ambitionen im Hardwarebereich seien aber auf viele Jahre ausgerichtet. (Andreas Proschofsky, 5.10.2016)