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Michal Kovac verkündet 1999 seine erneute Kandidatur für die Präsidentschaft der Slowakei

Foto: APA/epa/Rudolf Bihary

Bratislava – Der ehemalige slowakische Präsident Michal Kovac ist am Mittwochabend im Alter von 86 Jahren gestorben. Kovac war einer der Gründerväter der seit 1993 unabhängigen Slowakischen Republik und von 1993 bis 1998 das erste Staatsoberhaupt. Die Todesursache sei Herzversagen gewesen, teilte das slowakische Innenministerium mit. Kovac war seit Freitag in einem Krankenhaus in Bratislava behandelt worden.

Der slowakische Präsident Andrej Kiska würdigte Kovac als Verteidiger der Demokratie "in einer komplizierten Zeit, als ein rücksichtsloser und wahrhaft rauer Kampf um den inneren Charakter und die Zukunft der Slowakei geführt wurde."

Kiska erinnerte damit an die Konflikte der ersten Jahre der unabhängigen Slowakei. Kovac hatte sich gemeinsam mit der pro-westlichen Opposition gegen den umstrittenen Regierungschef Vladimir Meciar gestellt, dessen autoritäre Tendenzen dem Land den Beitritt zur Europäischen Union versperrten. Einer der Höhepunkte der Auseinandersetzungen war die mutmaßlich vom Geheimdienst des eigenen Landes organisierte Entführung des Präsidentensohnes Michal Kovac junior. (APA, dpa, 5.10.2016)